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27.02.2006 - dvb-Presseservice

Akzeptanz der Vorsorgeuntersuchung ist deutlich gestiegen

Immer mehr Menschen nutzen das seit Oktober 2002 bestehende Angebot der Koloskopie zur Darmkrebsfrüherkennung.  2004 unterzogen sich 638.000 Versicherte einer Früherkennungskoloskopie, wie Fachleute die präventive Darmspiegelung nennen. Das sind circa 129.000 Teilnehmer mehr als im Vorjahr. Die Ergebnisse der Dokumentationen zur Früherkennungskoloskopie für das Jahr 2004 stellten die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Spitzenverbände der Krankenkassen heute in Berlin vor. Die Verbände haben das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI) mit der wissenschaftlichen Begleitung der präventiven Darmspiegelung beauftragt.

Darmkrebs ist eine Krebsart, die früh erkannt werden kann. Mehr noch: Entdecken Ärzte Vorstufen dank der Koloskopie, können sie sein Entstehen sogar verhindern. Schließlich entwickelt sich Darmkrebs in der Regel über mehrere Jahre meist aus so genannten Adenomen, polypenartigen Veränderungen an der Darmschleimhaut. Aus den Dokumentationen zu über 538.000 Untersuchungen, die als Grundlage für die Auswertung des ZI dienen, geht hervor: 2004 wurde mit Hilfe der präventiven Koloskopie bei circa 0,8 Prozent der Untersuchten Darmkrebs diagnostiziert. Wegen des zumeist frühen Krankheitsstadiums (über 70 Prozent) war bei den Betroffenen die Einleitung einer Therapie mit guten Heilungschancen möglich. Außerdem wurden bei fast jedem dritten Teilnehmer krankhafte Veränderungen gefunden. Insbesondere entdeckten die Ärzte dabei eine Vielzahl an Adenomen, die zu Darmkrebs entarten können, bei rechtzeitiger Entdeckung aber meistens noch während der Untersuchung entfernt werden können. Die Komplikationsrate der Untersuchungen blieb erwartungsgemäß gering.

Sowohl bei Frauen als auch bei Männern ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebsneuerkrankung. Seit Oktober 2002 gehört die Früherkennungskoloskopie zu den Vorsorgemaßnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Ab dem Alter von 55 Jahren können Versicherte eine Koloskopie zweimal im Abstand von zehn Jahren kostenfrei in Anspruch nehmen. Wegen der guten Heilungschancen des Darmkrebs bei frühzeitiger Entdeckung sollten die zur Koloskopie berechtigten Personen dazu motiviert werden, dieses Untersuchungsangebot rechtzeitig in Anspruch zu nehmen. Die gesundheitlichen Risiken sind gering: Koloskopien unterliegen hohen Qualitätsstandards. Nur speziell geschulte Fachärzte, die nachweislich mindestens 200 Koloskopien innerhalb von zwölf Monaten durchführen, dürfen sie vornehmen. Zudem prüfen unabhängige Institute zweimal jährlich die vorgegebenen Hygienestandards.

Denjenigen ab einem Alter von 55 Jahren, die sich dennoch nicht zu einer Früherkennungskoloskopie entschließen, können Ärzte alle zwei Jahre den Test auf Blut im Stuhl (Okkultbluttest) anbieten.



Leiter des Dezernats Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Herr Dr. Roland Stahl
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Kassenärztliche Bundesvereinigung
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