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06.08.2009 - dvb-Presseservice

Hannover Rück mit sehr erfreulichem Ergebnis für das 1. Halbjahr 2009

- Bruttoprämie + 26,7 % - Nettoprämie + 30,8 % durch Nachfrageerhöhung, ING-Akquisition und Erhöhung des Selbstbehalts - Netto-Kapitalanlageergebnis +27,9 % - Operatives Ergebnis (EBIT) +49,9 % - Konzernüberschuss +66,1 % - Großschadenaufkommen innerhalb des Erwartungswertes - Kombinierte Schaden-/Kostenquote 97,1 % - EBIT-Rendite in der Schaden- und Personen-Rückversicherung deutlich über Ziel - Jahresziele in Reichweite

In ihrem heute vorgelegten Halbjahresbericht zeigt sich die Hannover Rück mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden. „Sowohl in der Versicherungstechnik als auch bei den Kapitalanlagen konnten wir erfreuliche Ergebnisse erzielen, sodass wir gut im Plan liegen, um die prognostizierte Eigenkapitalrendite von mindestens 18 % für das Gesamtjahr 2009 zu erreichen", erklärte der Vorstands­vorsitzende Ulrich Wallin.

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. Juni 2009 erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode deutlich um 49,9 % auf 600,1 Mio. EUR (400,2 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg ebenso erfreulich um 66,1 % – unter anderem angesichts der guten Geschäftsentwicklung insgesamt und positiver Sondereffekte in der Personen-Rückversicherung – auf 419,0 Mio. EUR (252,2 Mio. EUR) an. Der Gewinn je Aktie liegt damit bei 3,47 EUR (2,09 EUR); die annualisierte Eigenkapitalrendite beträgt 27,9 % (16,4 %).

Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich zum 30. Juni 2009 um 26,7 % auf 5,3 Mrd. EUR (4,1 Mrd. EUR). „Dieser deutliche Zuwachs resultiert zum Großteil aus organischem Wachstum, aber auch aus dem Erwerb des ING-Lebensrückver­sicherungsportefeuilles", betonte Wallin. Angesichts eines auf 93,0 % (89,5 %) erhöhten Selbstbehalts stieg die verdiente Nettoprämie auf 4,5 Mrd. EUR (3,4 Mrd. EUR).

Schaden-Rückversicherung

Die Entwicklung der Schaden-Rückversicherung verlief für die Hannover Rück weiterhin sehr zufriedenstellend. Die mit der Finanzmarktkrise einhergehende Kapitalverknappung bei den Erstversicherern führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Rückversicherungsschutz. „Auch die Vertrags­erneuerungen zum 1. Juni und 1. Juli sind für uns insgesamt gut verlaufen. Gleichwohl waren wir mit der Entwicklung des Ratenniveaus nicht in allen Segmenten zufrieden", erklärte Wallin. „Aufgrund unserer ertragsorientierten Zeichnungspolitik haben wir daher unsere Exponierungen – insbesondere im Sach-Katastrophengeschäft in den USA und in Japan, aber auch in einigen Haftpflichtsegmenten – reduziert."

Eine verstärkte Nachfrage nach Rückversicherungs­schutz war in der weltweiten Kredit- und Kautionsversicherung zu verzeichnen. Bei den strukturierten Deckungen führten die Auswirkungen der Finanzmarktkrise erwartungsgemäß ebenfalls zu deutlichen Wachstumsimpulsen. Insgesamt sind die Geschäftsaussichten für die weltweite Schaden-Rückversicherung sehr vielversprechend.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung stieg zum 30. Juni 2009 gegenüber der Vorjahres-Vergleichsperiode um 16,0 % auf 3,1 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Anstieg 12,0 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich infolge deutlich gesunkener Retrozessionen auf 94,1 % (89,4 %). Die verdiente Nettoprämie stieg angesichts dessen um 19,2 % auf 2,5 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR).

Im 2. Quartal hatte die Hannover Rück nur wenige Großschäden zu verzeichnen. Größtes Einzelereignis war der Absturz der Air-France-Maschine mit einer Netto-Belastung von rund 30 Mio. EUR. Für das 1. Halbjahr betrug die Netto-Großschadenbelastung insgesamt 163,3 Mio. EUR (130,0 Mio. EUR). Dieser Wert entspricht 6,6 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung und liegt damit innerhalb des Erwartungswerts von 10 %. Die kombinierte Schaden-/Kosten­quote beträgt 97,1 % (98,4 %).

Das versicherungstechnische Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung verbesserte sich gegenüber der Vorjahres­periode von 23,6 Mio. EUR auf 57,3 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) in diesem Geschäftsfeld erhöhte sich um 10 % auf 317,1 Mio. EUR (288,2 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg um 14,1 % auf 223,2 Mio. EUR (195,7 Mio. EUR).

Personen-Rückversicherung

Außerordentlich zufriedenstellend verlief die Entwicklung in der Personen-Rückversicherung. Angesichts einer sichtbar schwächeren Solvenzposition bei den Lebensversicherern stieg der Bedarf für Rückversicherungs­lösungen weiter an, und so wurden vermehrt risiko- und finanzorientierte Produkte nachgefragt. Besonders deutlich zeigte sich dies in den USA, wo die Versicherungswirtschaft ein deutliches Abschmelzen der Eigenkapitalbasis zu verzeichnen hatte.

Das weltweite Personen-Rückversicherungsportefeuille der Hannover Rück ist durch die ING-Akquisition im Januar 2009 weiter profitabel gewachsen. „Wir konnten mit dieser Transaktion das bisher in den USA unterrepräsentierte Segment der Risikolebensrückversicherung weiter stärken", erläuterte Wallin. Unverändert von Interesse sind für die Hannover Rück in den USA der Senioren-Krankenmarkt sowie der Bereich Financial Solutions. Viel Potenzial bietet zudem das Segment neue Märkte; hier zeichnet die Hannover Rück die sogenannten Vorzugsrenten und zählt in Großbritannien zu den marktführenden Rückversicherern. Hier, wie auch in der Rückversicherung bestehender Pensionsfonds, sind die Chancen für eine weitere ertragreiche Expansion sehr gut.

Die sogenannten BRIC-Märkte (Brasilien, Russland, Indien und China) stehen weiterhin im regionalen Fokus der Hannover Rück, aber auch Korea – der größte Lebensrück­versicherungsmarkt Asiens – bietet gute Wachstumschancen. Haupttreiber des Geschäfts sind allerdings nach wie vor die entwickelten Versicherungsmärkte Großbritannien, USA, Deutschland und Australien.

Die gebuchte Bruttoprämie zum 30. Juni 2009 stieg angesichts des Erwerbs des ING-Lebensrückversicherungsportefeuilles und eines starken organischen Wachstums deutlich um 45,6 % auf 2,2 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Bei gleichbleibenden Währungskursen hätte das Wachstum sogar 49,6 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich von 89,6 % auf 91,6 %. Die verdiente Nettoprämie stieg um 48,9 % auf 2,0 Mrd. EUR (1,3 Mrd. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis in der Personen-Rückversicherung verdoppelte sich von 154,8 Mio. EUR auf 314,0 Mio. EUR. Hierzu haben auch positive Sondereffekte beigetragen. Diese resultieren aus der Wertaufholung der unrealisierten Verluste der Depots bei US-amerikanischen Kunden (B36-Derivate) und aus der positiven Entwicklung der Werte der Depots, die die Hannover Rück im Rahmen der ING-Transaktion übernommen hat. Belastet wurde das Ergebnis durch gegenläufige Effekte im britischen Rentengeschäft. Per Saldo profitierte das EBIT in der Personen-Rückversicherung im 1. Halbjahr von Einmaleffekten von zirka 150 Mio. EUR.

Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich zum 30. Juni 2009 somit deutlich auf 266,1 Mio. EUR (87,2 Mio. EUR). Die EBIT-Rendite liegt dementsprechend mit 13,4 % deutlich über dem Zielkorridor von 6,5 % bis 7,5 %. Der Konzernüberschuss stieg sichtbar auf 212,5 Mio. EUR (65,0 Mio. EUR).

Kapitalanlagen

Zufrieden zeigt sich die Hannover Rück – trotz immer noch schwieriger Finanzmärkte – mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen. Die selbstverwalteten Anlagen stiegen angesichts eines positiven Cashflows gegenüber dem 31. Dezember 2008 auf 21,0 Mrd. EUR (20,1 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen verblieben mit 398,8 Mio. EUR nur leicht unter dem Niveau der Vorjahresperiode (407,9 Mio. EUR), ein Beleg für die Richtigkeit der auf stabile laufende Erträge ausgelegten Anlagepolitik.

Der Saldo aus realisierten Gewinnen und Verlusten betrug für das 1. Halbjahr 55,5 Mio. EUR. In der Vergleichsperiode waren es 102,3 Mio. EUR; diese war angesichts der vorgenommenen taktischen Durationsverkürzung im USD-Portefeuille durch hohe Realisate geprägt. Der Abschreibungsbedarf von insgesamt 93,4 Mio. EUR (130,6 Mio. EUR) ist neben Wertberichtigungsbedarf bei strukturierten Anleihen in Höhe von 26,2 Mio. EUR größtenteils auf den Bereich alternativer Anlagen in Höhe von 64,1 Mio. EUR zurückzuführen; davon entfielen 41,9 Mio. EUR auf privates Beteiligungskapital. Die unrealisierten Gewinne der erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände beliefen sich auf 87,2 Mio. EUR; in der Vorjahresperiode standen diesen noch unrealisierte Verluste in Höhe von 15,1 Mio. EUR gegenüber. Diese erfreuliche Entwicklung ist hauptsächlich auf die Verdoppelung des Kapitalanlage­ergebnisses in der Personen-Rückversicherung zurückzuführen.

In erster Linie bedingt durch die positive Entwicklung der unrealisierten Gewinne und einen geringeren Abschreibungs­bedarf erhöhte sich das Kapitalanlageergebnis um 27,9 % auf 569,2 Mio. EUR (445,1 Mio. EUR). Darin enthalten ist auch das Ergebnis aus Depotzinsen, das mit 144,9 Mio. EUR deutlich höher ausfiel als im Vergleichszeitraum (102,3 Mio. EUR).

Ausblick

Sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rück­versicherung erwartet die Hannover Rück dank ihrer strategischen Ausrichtung und der sich bietenden Marktchancen für 2009 ein gutes Ergebnis. Für das Netto-Prämienvolumen geht das Unternehmen bei konstanten Währungskursen von einem Wachstum von ca. 25 % aus.

In der Schaden-Rückversicherung präsentieren sich die Märkte insgesamt mit einem guten Preisniveau, wenngleich in einigen Segmenten weitere Ratensteigerungen erforderlich sind. Die unterjährige Erneuerungssaison zum 1. Juli 2009 in den USA, bei der rund ein Drittel des Portefeuilles erneuert wird, hat den vorausgegangenen Erneuerungstrend bestätigt. Allerdings sind die Preise nicht überall in dem notwendigen Maße gestiegen. Insbesondere bei den Sach-Katastrophendeckungen konnten die benötigten Preisanstiege nur teilweise realisiert werden. Größtenteils stand hier ausreichende Kapazität zur Verfügung. Während das Ratenniveau im Standard-Haftpflichtgeschäft stabil war, konnten im Segment Arbeitsunfall Preiserhöhungen erzielt werden. Gleichbleibend zeigten sich die Raten in den Berufshaftpflichtsparten; die Konditionen bei schadenbelasteten Verträgen verbesserten sich allerdings. Mit der Vertrags­erneuerungsrunde in Australien und Neuseeland zeigte sich die Hannover Rück insgesamt zufrieden.

Die Nettoprämie für die Schaden-Rückversicherung sollte per 31. Dezember 2009 um rund 20 % steigen. Vorausgesetzt, die Großschadenbelastung bleibt weiterhin im Rahmen des Erwartungswerts von 10 % der Nettoprämie, wird ein sehr guter Gewinnbeitrag erwartet.

In der Personen-Rückversicherung stellen sich die Rahmen­bedingungen ebenfalls positiv dar. Die Finanz- und Wirtschaftskrise sorgte hier ebenfalls für eine erhöhte Rückversicherungsnachfrage und damit für Wachstumsimpulse. Ihr Engagement im Bereich der Vorzugsrenten wird die Hannover Rück weiter ausweiten und im laufenden Geschäftsjahr auch im nordamerikanischen Markt tätig werden.

Angesichts des zum 1. Januar 2009 übernommenen ING-Lebensrückversicherungs­portefeuilles erwartet die Hannover Rück für die Personen-Rückversicherung einen Anstieg des Netto-Prämienvolumens von über 35 % und einen sehr guten Ergebnisbeitrag zum Gesamtgeschäft.

Bei den Kapitalanlagen ist davon auszugehen, dass der erwartete positive Cashflow – stabile Währungskurse unterstellt – zu einem weiteren Anstieg der Kapitalanlagebestände führt. Bei den festverzinslichen Wertpapieren liegt das Augenmerk weiterhin auf einer hohen Qualität und Diversifikation des Portefeuilles. Nachdem die Hannover Rück ihr Engagement bei den börsennotierten Aktien auf nahezu Null reduziert hat, werden die Volatilitäten der Aktienmärkte nur noch eine begrenzte Auswirkung auf das Kapitalanlageergebnis haben. „Unser Ziel ist es, unser Portefeuille noch stärker gegen Zinsschwankungen und sonstige Marktrisiken zu schützen. Auch wenn wir für die Zukunft den Wiedereinstieg in Aktien planen, sehen wir diesen erst in einem stabileren Umfeld vor", betonte Wallin.

Angesichts der strategischen Ausrichtung sowie der sich bietenden Marktchancen in der Schaden- und der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück unverändert ein gutes Ergebnis für das Geschäftsjahr 2009. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 10 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung übersteigt, und es zu keinen weiteren negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück – inklusive des Einmaleffekts aus dem Erwerb des ING-Lebensrück­versicherungsportefeuilles – für das Geschäftsjahr 2009 von einer Eigenkapitalrendite von mindestens 18 % und einem Gewinn je Aktie von mindestens 5 EUR aus. Für die Dividende strebt das Unternehmen unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % an.




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