GEV: Spezialversicherer mit IT-Turbo für Makler

Bevor die GEV ihren Markenauftritt und ihre Produkte in frischem Design präsentierte, hatte der hanseatische Spezialversicherer für Immobilien seine IT-Systeme von Grund auf erneuert. Unweit des Hamburger Rathauses wurde damals das selbst entwickelte Bestandsführungssystem durch ein SAP-System ersetzt. Gleichzeitig löste die GEV im Frontend diverse Einzelprodukte durch eine Multiservice-Eigenentwicklung ab. Damit hat die IT-Abteilung nun alle Freiheiten in der Prozessentwicklung, die der Vertrieb nur noch abrufen muss. Ich möchte vom Leiter des Maklervertriebs wissen, welcher Bereich jetzt schneller ist: die Produkt- oder die IT-Entwicklung.

Henning Plagemann: Jens, nach einem Blick in euer Produktportfolio habe ich zum ersten Mal seit vielen Jahren mal wieder in Hausratbedingungen gelesen. Ich wollte wissen, wie man Balkonkraftwerk, E-Bike und Home-Office in den AHB unterbringt.

Jens van der Wardt: ... und du warst überrascht, was sich seit deiner Ausbildung alles verändert hat. Eine ganze Menge. Ein moderner Haushalt hat heute neue Risiken, die abgesichert werden müssen. Da haben wir natürlich ein Ohr direkt am Markt, um neue Risiken für ein modernes Produkt abzubilden.

HP: Ich interessiere mich vor allem für eure technische Aufstellung, aber mir ist auch aufgefallen, dass ihr Cyber-Risiken abdeckt: Phishing, Skimming und sogar die Unterscheidung zwischen beruflich und privat genutzten Daten - habt ihr da einen neuen Schwerpunkt entwickelt?

JvdW: Wir waren und sind Spezialversicherer rund um die Immobilie, natürlich auch der Hausrat. Und dazu gehören heute auch Computer und Tablets - inklusive der Daten, die sich auf den Geräten befinden und über das Internet zum Beispiel mit Händlern ausgetauscht werden. Da gibt es Risiken wie böswilliger Datendiebstahl und Betrug, die abgesichert werden müssen. Und nehmen wir das Balkonkraftwerk: Wenn wir die Photovoltaikzellen versichern, dann gehören auch Bedienungsfehler dazu, denn Schaden ist Schaden.

HP: Ich erinnere mich noch gut an die Nachricht, dass die GEV ein neues Bestandssystem einführt - von SAP. Nun ist die Umstellung längst erfolgt, während viele große Versicherungskonzerne immer noch in Migrationsprojekten stecken. Wie profitiert der Maklervertrieb und der einzelne Makler von diesem Vorsprung?

JvdW: Zunächst sind unsere internen Prozesse deutlich schneller geworden. Moderne Lebenswelten und Wohntrends in Gebäude und Hausrat lassen sich leichter in unseren Produktsystemen abbilden. Und ganz direkt profitiert der Makler von unseren digitalen Services.

HP: Die GEV findet also als Maklerprozess in den MVP-Systemen statt?

Jens van der Wardt
Leiter Maklervertrieb
GEV Grundeigentümer-Versicherung

JvdW: Selbstverständlich. Wir liefern Daten und Dokumente über den BiPRO-Service und binden aktiv verschiedene MVP-Systeme und Vergleichsrechner an unsere Services an. Damit ist die gesamte Strecke Angebot, Antrag, Vertrag digital verfügbar und wird von Einzelmaklern und auch Maklerpools aktiv genutzt.

Aber auch die analogen Makler mit Papierakten lassen wir nicht zurück und haben dafür unser Portal GEV MaklerNet neugestaltet, mit dem Veränderungsprozesse auf unserer Plattform angestoßen werden können. Und meine sieben Kollegen im Maklervertrieb unterstützen die Makler bundesweit vor Ort, auch bei Fragen rund um das digitale Maklerbüro. Daraus ist auch ein echtes Netzwerk innerhalb der über 4.000 Makler entstanden: Hilfe beim Verkauf des Bestandes oder des ganzen Unternehmens in kollegiale Hände, Vermittlung von Mitarbeitern...

Letztlich begegnen wir Maklern und Kunden auf Augenhöhe, ob per Telefon, Mail oder über den 500er BiPRO-Standard. Denn natürlich erhöhen digitale Prozesse auch das Kundenerlebnis, gerade im Bereich der Schadenmeldung und der damit verbundenen schnelleren Regulierung.

HP: Ihr habt die 500er BiPRO-Normen bereits umgesetzt? Also die Durchführung von Kunden- und Vertragsänderungen in Echtzeit direkt im Bestand?

JvdW: Du hast unser modernes IT-Umfeld angesprochen, da haben wir als Vertrieb natürlich unsere IT-Kollegen mit modernen Anforderungen gefordert. Tatsächlich warte ich nur noch auf den Partner im Markt, der das mit uns in den produktiven Betrieb nimmt... 

HP: Das erklärt dann auch die jüngste Auszeichnung der GEV als Wohngebäudeversicherer mit der höchsten Weiterempfehlung und emotionaler Bindung in Kommunikation und Kundenservice.

JvdW: Das hat allerdings weniger mit der Technik zu tun als mit den Menschen, die hinter der GEV stehen. Wir sind alle hochspezialisiert rund um die Immobilie, und wer bei uns einen Anruf entgegennimmt, kann auch fachlich kompetent antworten – dies gilt sowohl in der Angebotsphase, dem Bestandsvertrag als auch im Schadenfall. Denn Telefonieren ist bei uns noch erlaubt und sogar gewünscht.

HP: Doch jetzt mal ganz abgesehen von den digitalen Prozessen: Ihr kooperiert mit der Initiative „bessergrün“. Spielt das Thema Nachhaltigkeit auch in eurem Arbeitsalltag eine Rolle?

JvdW: Das Projekt "bessergrün" wird von Maklern und Kunden gut angenommen. Voraussetzung dafür sind nachhaltige Kapitalanlagen und grüne Mehrleistungen in unserer Hausrat- und Wohngebäudeversicherung. Wir setzen das Thema Nachhaltigkeit tatsächlich auch immer mehr bei uns in der GEV um und arbeiten daran, unseren Geschäftsbetrieb ressourcenschonend und klimaneutral zu gestalten. Statt die Klimaanlage zu benutzen, öffnen wir jetzt ein Fenster. Und ich selbst habe keinen Dienstwagen, sondern fahre mit der Bahn zu unseren Vertriebspartnern und Maklerveranstaltungen. Meinen täglichen Arbeitsweg lege ich sogar zu Fuß zurück.