Bereits zum 18. Mal treffen sich vom 21. bis zum 23. Mai die unabhängigen
Finanzdienstleister zum Finanz-Fach-Kongress und zum dritten Mal zu den
FFO-Kommunikationstagen. In Berlin haben die beiden Veranstalter, die in der
Lobbyliste des Deutschen Bundestages eingetragenen Verbände - Bundesverband für
den Fachhandel Finanzdienstleistungen (BVFF) e.V. und der Bundesverband
Finanzdienstleistungen (FiFa) e.V. - ein umfangreiches Programm vorbereitet. Der
Termin ist bewusst gewählt, denn zum 22. Mai 2007 sollte die
Vermittlerrichtlinie in Kraft treten - zwei Jahre später als von der EU
gefordert. Und nun verzögert sie sich vermutlich noch um einen Monat. Dabei
bedeutet sie für die Branche nach jahrelangen Bemühungen einen Fortschritt in
Richtung Rechtssicherheit. Alte Forderungen des Bundesverbandes
Finanzdienstleistungen (FiFa) e.V. aus den frühen achtziger Jahren -
Fachkundennachweis, verbindliches Beratungsprotokoll und obligatorische
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung sind damit nach mehr als 20 Jahren
erfüllt worden. In diesen zwei Jahrzehnten sind durch die Untätigkeit des
deutschen Gesetzgebers Vermögenswerte in dreistelliger Milliarden-Eurozahl
entweder ganz vernichtet oder nicht so vermehrt worden, wie es möglich gewesen
wäre. Den Schaden hat nicht zuletzt die ältere Generation, die diese Gelder mit
Blick auf Kürzungen der Gesetzlichen Rentenversicherung dringend
benötigen.
In einer globalisierten Welt wird es naturgemäß immer
internationaler ausgerichtete Anlagemöglichkeiten geben. Dies erfordert vom
Finanzdienstleister eine deutlich umfangreichere Beratungsleistung als bisher.
Kompetenz und Konzentration auf die Bedürfnisse der Anlage suchenden Kunden
stehen deshalb im Vordergrund. Ähnlich wie in anderen Berufen wird lebenslanges
Lernen für die Finanzdienstleister selbstverständliche Pflicht.
Auch die
Anleger müssen umlernen: Die flexible, dennoch auf Dauer angelegte
Daseinsvorsorge erfordert mehr als bisher Vermögensmanagement. Neue
Instrumentarien dafür werden in Berlin vorgestellt.
Die parallel
stattfindenden FFO-Kommunikationstage ergänzen dieses Programm sinnvoll. Hier
werden diejenigen Produkte vorgestellt, die unabhängige Finanzdienstleister für
ihre Kunden aus der Fülle der Angebote als geeignet ausgewählt haben.
Versprochen werden hier nicht die maximale, mit hohem Risiko behaftete Rendite,
sondern Anlagen, die sich auf Dauer richtig rechnen.
Nicht zuletzt wird
in Berlinauch diskutiert werden, ob die Vermittlerrichtlinie das letzte Wort in
Sachen Rechtssicherheit und Verbraucherschutz sein kann. Die Pleiten im Bereich
der Finanzdienstleistungsinstitute, die auf Jahre die Berater belasten, zeugen
von der mangelnden Fähigkeit der Aufsicht, schwarze Schafe rechtzeitig
auszusortieren. Darüber wird ebenso zu diskutieren sein wie über die
Pseudosicherheit für "Anlagesuchende". Da ganze Bereiche nicht den Regelungen
unterworfen sind, gilt es umso mehr, die Marke "Unabhängiger
Finanzdienstleister" zu profilieren. Dazu gehört auch eine Neuordnung der Aus-
und Weiterbildung in praxisgerechter Form.
Tagungsort
Rathaus Schöneberg, John-F.Kennedy-Platz
Montag ab 15.30 Uhr
/ Dienstag und Mittwoch ab 9.00 Uhr
Wichtiger
Hinweis:
Medienvertreter haben freien Zugang zu allen
Veranstaltungen.
Für Verbraucher besonders interessant ist die
Veranstaltung am 22. Mai, 17.15 Uhr: Versicherungs-Vermittler-Richtlinie und
geplante Ausführungsbestimmungen. Dazu sind Verbraucher bei freiem Eintritt
herzlich eingeladen.