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AXA Ruhestand-Barometer 2005: Ruhestand ist ein positiv belegter Lebensabschnitt, der aktiv gestaltet wird.

Wie im Vorjahr bezeichnen sich die meisten Deutschen als glücklich. Und auch der Blick in Richtung Ruhestand ist und bleibt positiv - die Deutschen freuen sich auf eine Zeit, in der sie ihr Leben genießen und selbst gestalten können. Reisen und Sport stehen dabei sowohl für Erwerbstätige als auch für Ruheständler unangefochten an der Spitze. Zu diesen Ergebnissen kommt die zweite Auflage des "AXA Ruhestand-Barometer". Dazu wurden im Auftrag der AXA Gruppe in den elf weltweit führenden Industrienationen die Erwartungen, Wünsche und Einstellungen von Erwerbstätigen und Ruheständlern gegenüber dem Lebensabschnitt "Ruhestand" analysiert. Trotz aller positiven Grundstimmung wuchs 2005 allerdings die Sorge der Befragten vor allem um die finanzielle Sicherheit im Ruhestand. Dies ist eine der signifikanten Veränderungen und Abweichungen gegenüber der Studie aus 2004. 
 
Freude auf einen aktiven Ruhestand
70 Prozent der Erwerbstätigen und 65 Prozent der Ruheständler freuen sich auf bzw. genießen mehr Zeit für sich selbst, Urlaub und Reisen, Ruhe und Frieden, Sport, Freizeitaktivitäten, Hobbys und mehr Zeit mit der Familie. Stärker als 2004 gaben die Erwerbstätigen zu 47 Prozent (2004: 36 Prozent) an, dass Reisen im Wunsch-Fokus steht. Bei den Ruheständlern führt hingegen Sport mit 36 Prozent (2004: 32 Prozent) die Hitliste der Beschäftigungen an.

Allerdings gaben die Befragten auch an, dass Urlaubsreisen tatsächlich immer häufiger ein Traum bleiben. 2005 hat die Zahl der Erwerbstätigen, die in Urlaub gefahren sind, um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Gleichzeitig verkürzten die Deutschen ihren Urlaub um drei auf nunmehr 16 Tage. Ebenso die reisenden Ruheständler (56 Prozent), die die Anzahl ihrer Urlaubstage um drei auf 22 reduzierten.

Deutsche lehnen späteren Renteneintritt ab
Der Ruhestand ist für die Deutschen eine aktive Zeit, die als dritter Lebensabschnitt gesehen wird. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die befragten deutschen Erwerbstätigen idealerweise bereits mit 58 Jahren in den Ruhestand eintreten möchten und erwarten, dass sie dieses spätestens mit 63 Jahren auch tun können.

Dies spiegelt sich auch wider in der deutlich ablehnenden Haltung gegenüber einer Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters, die 74 Prozent der Erwerbstätigen vertreten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Haltung sogar um 13 Prozent verstärkt. Auch 66 Prozent der Ruheständler lehnen nicht nur das derzeit diskutierte Vorziehen, sondern eine Anhebung des Renteneintrittsalters generell ab - eine Zunahme von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit dieser restriktiven Ablehnungshaltung belegen die Deutschen im internationalen Vergleich unangefochten den Spitzenplatz. In Japan, am anderen Ende der Skala, lehnen beispielsweise nur 8 Prozent der Erwerbstätigen und 11 Prozent der Ruheständler ein höheres Ruhestandsalter ab - und dies, obwohl sie angeben, dass sie bereits heute erst mit 66 Jahren in den Ruhestand gehen.

Ruheständler sind leistungsfähig und noch lange nicht alt
"Alt sein" beginnt für deutsche Erwerbstätige erst mit 71 Jahren; deutsche Ruheständler sehen diese Grenze bei 75 Jahren. Im Vergleich: "Alt sein" beginnt für US-amerikanische Rentner erst mit 81 Jahren.

Gleichwohl zeigen sich 78 Prozent der deutschen Ruheständler davon überzeugt, dass sie auch über das 65. Lebensjahr hinaus Qualitätsarbeit leisten können. Die heute Erwerbstätigen bejahen dies immerhin zu zwei Dritteln. Im internationalen Vergleich liegen die Deutschen damit jedoch weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Deutlich länger leistungsfähig sehen sich beispielsweise die US-Amerikaner, Australier, Engländer und Kanadier mit Werten von zum Teil weit über 90 Prozent.

Andauernde Diskussion um Altersvorsorge hinterlässt Spuren
Getrübt wird die Freude am Ruhestand durch die zunehmende Sorge vor finanziellen Schwierigkeiten im Alter - hier gab es ein Plus von 11 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr sowohl bei Ruheständlern als auch bei Erwerbstätigen.

Für die Befragten bedeutet die Lebensqualität mehr als die Kombination aus Einkommen und Lebensstandard: Über 70 Prozent der Befragten sind der Überzeugung, dass die Lebensqualität zumindest gleich bleibt oder sich sogar verbessert.

Problem erkannt - Problem gebannt?
Die Vorsorgementalität der Deutschen scheint sich aufgrund der aktuellen Debatte über den Ruhestand zu wandeln. Befragt nach der Höhe ihres künftigen Renteneinkommens bezeichneten sich 44 Prozent - das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr - der deutschen Erwerbstätigen als informiert. International liegen sie damit an der Spitze. Diese Kenntnis schlägt sich auch nieder in der aktiven Vorbereitung auf den Ruhestand. Bereits 82 Prozent, das sind 17 Prozent mehr als noch 2004, gaben an, bereits mit den Vorbereitungen für den Ruhestand begonnen zu haben. Wie im Vorjahr rangieren Versicherungen, Banken, Finanzberater und Makler bei der Planung der Altersvorsorge ganz oben. Die Informationsbeschaffung über Medien und Internet steht ebenfalls hoch in Kurs.

Sicherheit vor Rendite bei der Altersvorsorge
86 Prozent der Erwerbstätigen und 89 Prozent der Ruheständler bevorzugen für die Absicherung im Alter Produkte mit geringem finanziellem Risiko und nehmen dafür eine geringere Rendite in Kauf. Wenn es um die Verantwortung für das Renteneinkommen geht, sehen 83 Prozent der befragten Erwerbstätigen den Staat in der Pflicht. Diese Ansicht teilen 78 Prozent der befragten Ruheständler - ein Minus von 20 Prozent gegenüber 2004. Interessant an dieser Stelle: Die Deutschen sehen den Staat zwar in der Verantwortung, aber hätten sie die Wahl, würden vor allem die Erwerbstätigen ihre Altersvorsorge lieber selbst in die Hand nehmen.

Auch bei möglicherweise anstehenden Rentenreformen machen sich Erwerbstätige und Ruheständler wenig vor. 94 Prozent der Erwerbstätigen rechnen mit einer Senkung des staatlichen Renteneinkommens (Ruheständler 80 Prozent), und 80 Prozent der künftigen Ruheständler erwarten eine Erhöhung des Renteneintrittalters. Reform heißt für die Deutschen somit länger arbeiten für weniger Geld im Ruhestand.


Die Studie
Die Studie wurde im Auftrag von AXA durch die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) über einen Zeitraum von zwei Wochen im Juli und August 2005 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 7.000 Personen in elf Industrienationen. Dazu zählen neben Deutschland Belgien, die Niederlande, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Italien, Kanada, die Vereinigten Staaten von Amerika, Japan, Australien und Hong Kong. In Deutschland wurden 302 Erwerbstätige ab 25 Jahren sowie 302 Ruhe- und Vorruheständler bis 75 Jahren befragt.