Millionen sind betroffen
In Deutschland leiden vier Millionen Menschen an Diabetes – und die Koronare Herzkrankheit ist sogar die häufigste Todesursache in allen Industrieländern. MedPlus kann dagegen zwar nicht als „Wunderwaffe“ ins Feld geführt werden, aber immerhin als ein wirksamer und inzwischen erprobter Weg zu mehr Lebensqualität. Ansprechpartner des Patienten bleibt in der Regel der Hausarzt. Allerdings wird er zum Zentrum eines Netzwerkes, das mehrere Aufgaben erfüllt:
- Der Arzt koordiniert sämtliche Untersuchungs- und Behandlungstermine. Damit wird sichergestellt, dass ein chronisch Kranker nur so viel Zeit bei Spezialisten und in Kliniken verbringt, wie unbedingt nötig.
- Er wird mit den jeweils neuesten Erkenntnissen der Forschung auf dem jeweiligen Fachgebiet versorgt, um dem Betroffenen optimal helfen zu können.
- Alle Erfahrungen aus den Therapien aller teilnehmenden Patienten mit demselben Krankheitsbild fließen anonym zusammen, werden ausgewertet und kommen anschließend wieder jedem Einzelnen zu Gute.
- Der Betroffene selbst wird beraten und geschult. Er lernt, sich so optimal wie möglich auf seine Krankheit einzustellen, um so wenig wie möglich von ihr belastet zu werden.
Bislang wurden entsprechende Behandlungsprogramme für die Diabtestypen I und II, für Brustkrebs, Koronare Herzkrankheit, COPD und Asthma bronchiale entwickelt. Die Teilnahme hat die BKK24 ihren chronisch kranken Versicherten freigestellt. Allerdings lockt sie mit zusätzlichen Vorteilen, wie zum Beispiel dem Verzicht auf die Praxisgebühr. Wer sich einmal eingeschrieben hat, kann zudem jederzeit wieder aussteigen, wenn ihm das Programm nicht die erhofften Vorteile bringt.
Gleichzeitig setzt die Kasse auf Information. Neben der Sprechstunde am 03. Juli hat sie Ratgeber im Internet veröffentlicht, die sich bis ins Detail mit jedem der Krankheitsbilder und selbstverständlich auch mit dem Erkennen der Symptome beschäftigen. Eine bebilderte Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust und die Zusammenstellung aller möglichen Anzeichen für einen Herzinfarkt sind nur zwei von vielen Beispielen.
Keine unnötigen Kosten
Doch was hat die Krankenversicherung selbst von dem enormen Aufgebot an Expertenwissen, Informationen und Logistik, dass sie den Betroffenen bietet? „Wir wollen, dass die Patienten ihre Krankheit besser in den Griff bekommen und weniger durch Doppeluntersuchungen und Experimente mit allen möglichen Arzneimitteltherapien belastet werden“, erklärt Vorstand Friedrich Schütte, und: „Funktioniert das Programm, haben wir nicht nur geholfen, sondern auch Geld gespart.“ Schließlich koste jede überflüssige Untersuchung und jedes wirkungslose Medikament Beitragsanteile der Solidargemeinschaft, die besser an anderer Stelle eingesetzt werden könnten.