Berlin/Hamburg/Münster, Februar 2008 - Es gilt als allgemein bekannt, dass Diabetes mellitus schwerwiegende Folgekrankheiten vor allem am Blutgefäßsystem nach sich ziehen kann - mit Augen-, Nieren- und Nervenschäden oder diabetischem Fußsyndrom. Klinische Studien belegen, dass auch Parodontitis zu diesen Folgekrankheiten gehört. Gleichzeitig hat auch eine schwere, unbehandelte Parodontitis ungünstige Auswirkungen auf den Diabetes. Häufig sind Diabetes-Patienten darüber nicht ausreichend informiert. Diese Tatsache nehmen die Bundeszahnärztekammer und das Unternehmen Colgate-Palmolive zum Anlass sich gemeinsam im Rahmen der "Diabetes 2008" in Münster vom 08. bis 10.02.2008 auf einem Satelliten-Symposium zum Thema "Mundgesundheit bei Diabetes" sowie an einem Messestand in der großen Halle Stand B9 zu präsentieren.
"Die
ständig steigenden Zahlen von Diabeteskranken - auch bei vielen Kindern und
Jugendlichen - zeigen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Aufklärung zu einer
gesunden Lebensführung und Ernährung von allen Partnern im Gesundheitswesen", so
der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dietmar Oesterreich. Dies
verdeutlicht, dass Medizin und Zahnmedizin bei der Bekämpfung der Diabetes zum
Wohl des Patienten immer näher zusammen rücken. Nach neueren Erkenntnissen
tragen Diabetiker im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein dreifach höheres Risiko
an Parodontitis zu erkranken.
Umgekehrt kann sich die Parodontitis
negativ auf den Diabetes auswirken. Medizinische Untersuchungen haben ergeben,
dass die Entzündungsherde im Mund zu starker Schwankung und Verschlechterung der
Blutzuckerwerte führen können. Umso wichtiger ist es, dass Diabetiker besonders
auf ihre Mundgesundheit achten. Auf diese Weise kann die Gefahr von Folgeschäden
erheblich eingedämmt werden. "Eine gründliche tägliche Mundpflege in Verbindung
mit zahnärztlichen Kontroll- und Prophylaxe-Maßnahmen ist dafür die beste
Voraussetzung", so Michael Warncke, Leiter der Medizinisch-Wissenschaftlichen
Abteilung der Colgate-Palmolive GmbH. Besonders die professionelle Zahnreinigung
beim Zahnarzt (abgekürzt: PZR) ist ein wesentlicher Baustein der Vorsorge und
der notwendigen lebensbegleitenden Therapie. Durch sie kann der Parodontitis
vorgebeugt und eine vorhandene Zahnbettentzündung eingedämmt werden, was durch
Studien bereits in den Achtziger Jahren bewiesen wurde. Die Häufigkeit der
Durchführung einer PZR richtet sich nach dem individuellen Erkrankungsrisiko. Im
Gegensatz zur chirurgischen Parodontitistherapie ist die PZR als Vor- und
Nachbehandlung bei einer Parodontitis nicht Bestandteil des Leistungskatalogs
der gesetzlichen Krankenkassen. ."Insbesondere für Diabetiker ist die
regelmäßige professionelle Zahnreinigung nicht nur eine lohnende Investition, um
Mundkrankheiten vorzubeugen und Verschlechterungen zu vermeiden sondern auch um
die Grunderkrankung und dadurch bedingte Komplikationen des Allgemeinbefindens
dauerhaft zu verbessern", betont Dr. Dietmar Oesterreich von der
Bundeszahnärztekammer.
Wichtig ist auch die Mithilfe des
Diabetes-Patienten. Er sollte seinen Zahnarzt frühzeitig über seine Krankheit,
den Verlauf und seine Blutzuckerwerte informieren, damit dieser die Behandlung
darauf abstimmen kann. Diese Behandlung sollte in der häuslichen Prophylaxe eine
sinnvolle Ergänzung finden, denn damit kann der Patient selbst einen wichtigen
Beitrag zur Verbesserung seiner Mundgesundheit und somit zur Risikoverringerung
von Folgeerkrankungen leisten.
Eine weitere Gemeinsamkeit von
Parodontitis und Diabetes: Beide Krankheiten werden in hohem Maße durch
entsprechende Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen beeinflusst. Während beim
Typ-II-Diabetes zu den auslösenden Faktoren vor allem eine unausgewogene
Ernährung und unzureichende Bewegung gehören, sind es bei der Parodontitis eine
unzureichende Mundhygiene, unausgewogene Ernährung und das Rauchen.
Mehr Informationen über die Wechselwirkungen zwischen Diabetes und Parodontitis sowie mögliche Prophylaxe-Maßnahmen gibt es im Prophylaxe-Ratgeber "Alles in Balance? Diabetes und Mundgesundheit", von Colgate und Bundeszahnärztekammer. Er ist in vielen Zahnarztpraxen und im Internet unter www.monat-der-mundgesundheit.de oder http://www.bzaek.de/list/presse/mdm06/brosch_diabetes.pdf als kostenloser Download erhältlich.