Die Weltwirtschaft wird zunehmend von der Kreditkrise beeinträchtigt. In unserem Basisszenario bleibt das Ausmaß der globalen Konjunkturabkühlung aber begrenzt. Im Kontrast hierzu nimmt der Inflationsdruck weltweit kräftig zu. Die Zentralbanken befinden sich daher in einem Dilemma, werden aber zum Teil den vorhandenen Spielraum für Zinserleichterungen nutzen. Folgerungen für die Finanzmärkte: Der Euro besitzt begrenztes Aufwärtspotenzial, das Umfeld für Renten bleibt positiv und Aktien bleiben fundamental attraktiv, aber volatil.
Freundliches Rentenumfeld
Angesichts der eingetrübten konjunkturellen Erwartungen und der
(erwarteten) geldpolitischen Lockerungen bleibt das Umfeld für die Rentenmärkte
kurzfristig positiv. Wir halten daher nochmals einen leichten Renditerückgang
für möglich. Ein stärkeres Abrutschen der Konjunktur birgt weiteres Potenzial
für rückläufige Zinsen. Sollte sich die konjunkturelle Lage tatsächlich, wie
von den meisten Konjunkturbeobachtern im Laufe des nächsten Jahres erwartet,
stabilisieren, wird sich die Abwärtsbewegung der Renditen wieder umkehren.
Schwieriges Aktienumfeld
Solange die Unsicherheit über das Ausmaß der Kreditkrise anhält, ist an den
Aktienmärkten mit einer volatilen Entwicklung zu rechnen. Zudem dürften Abwärtsrevisionen
das erwartete Gewinnwachstum belasten. Dennoch bleiben Dividendentitel aus
fundamentaler Sicht weiterhin attraktiv. Gemessen am derzeit erwarteten
Gewinnwachstum (10 bis 12 Prozent) sind die entwickelten Aktienmärkte (KGV 12
bis 14) moderat bewertet. Im Vergleich zu Renten mit einem KGV von etwa 25 sind
sie günstig. Europäische Aktien sollten vom relativ günstigeren ökonomischen
Umfeld profitieren. Nord- und Osteuropa zeigen ein überdurchschnittliches
Wachstum, was teilweise bereits in den Bewertungen berücksichtigt ist.
Die Marktbewertung vieler Immobilienaktien ist im Vergleich zu ihren fundamentalen Daten weiterhin sehr attraktiv. Einige Unternehmen kaufen eigene Aktien zurück und die Bewertungen bieten Potenzial für Unternehmensübernahmen, was sich positiv auf die Kursentwicklung auswirken sollte. Zudem sind die Dividendenrenditen vergleichsweise günstig. Ein möglicher Anstieg der Anfangsrenditen auf manchen Immobilienmärkten ist unseres Erachtens bereits in den Aktienkursen berücksichtigt. Die Assetklasse hat bei allen regionalen Unterschieden das stärkste Aufwärtspotenzial.