Der Verzicht der US-Zentralbank Fed auf eine Rettungsaktion für die insolvente
Investmentbank Lehman Brothers ist letztlich heilsam für das Finanzsystem. Diese
Meinung vertritt Henderson-Aktienfondsmanager Martin Kinsler in einem aktuellen
Marktkommentar. "Es handelt sich um eine notwendige Nagelprobe des
kapitalistischen Systems", schreibt der auf Finanzwerte spezialisierte Experte.
Der schnelle Abbau von Überkapazitäten in der Investmentbanken-Branche wirke
sich im Endeffekt positiv auf die Restrukturierung und langfristige
Profitabilität der gesamten Branche aus. Der von Kinsler gemanagte Henderson
Horizon Global Financial Fund halte zwar keine Lehman-Positionen, dennoch
erwarte er stürmische Zeiten an den Märkten.
Auch seine Kollegin
Jenna Barnard von der Rentenseite gibt noch keine Entwarnung. Sie hat vor allem
den drohenden Zusammenbruch des US-Versicherers AIG im Blick, der 40 Milliarden
US-Dollar von der Fed benötige. "Das weitere Schicksal von AIG wird der
Schlüssel für die weitere Entwicklung sowohl der Aktien als auch der
Anleihen-Märkte entscheidend sein", erklärt die Expertin. Barnard ist bei
Henderson Co-Managerin im Rentenfonds-Segment.
Auf der
Multi-Management-Seite setzt Henderson Experte Bill McQuaker derzeit vor allem
auf sichere Staatsanleihen, Kasse und derivative Strukturen, um den Unbilden der
Märkte zu trotzen. "Im Hinblick auf die weltweiten Wachstumsaussichten wachsen
die Sorgen", erläutert er. "Leider ist es nach wie vor so, dass Banken das Herz
des Wirtschaftssystems bilden - egal in welcher Branche und in welchem Land. Was
negative Nachrichten aus der Wirtschaft außerhalb der Finanzwelt betrifft,
stehen wir vielleicht gerade erst am Anfang."
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