Topmanager mit verblüffenden Gehaltsvorstellungen:
In Vorstand und Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover
agieren Menschen, für die der verantwortungsvolle Job reine Ehrensache
ist. Dabei müssen die zwölf Vorstandsmitglieder und 60 Delegierten in der
Vertreterversammlung geradestehen für den zweitgrößten öffentlichen Haushalt
in Niedersachsen – in diesem Jahr rund 8 Milliarden Euro.
Als öffentliche Organisation wird die Deutsche
Rentenversicherung Braunschweig-Hannover von der sogenannten Selbstverwaltung
geführt. Das heißt: Diejenigen, die die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung
aufbringen müssen – also Versicherte und ihre Arbeitgeber –, sollen selbst
prüfen, ob die Verwaltung das Geld sorgfältig und vor allem im Interesse
der Solidargemeinschaft ausgibt. So hat etwa die Vertreterversammlung mit
je 30 Vertretern der Versicherten und der Arbeitgeber das letzte Wort,
wenn es darum geht, den Haushalt für das jeweils kommende Jahr festzulegen.
Anders als bei Aktiengesellschaften und Konzernen
sind auch die Mitglieder des Vorstands bei der Deutschen Rentenversicherung
ehrenamtlich tätig. Bei allen wichtigen und weitreichenden Entscheidungen
geben sie die Richtung vor. Dies gilt etwa für Bauvorhaben, größere Beschaffungen
oder sogar die Auswahl der hauptamtlichen Geschäftsführer. Gegenüber der
Öffentlichkeit sind sie die Repräsentanten des Hauses.
Besonders am Herzen liegt den Selbstverwaltern
der Bereich Rehabilitation. Hier geht es darum, die Gesundheit und die
Arbeitskraft der Versicherten zu schützen oder wiederherzustellen. Ob Rehaforschung,
neue Behandlungskonzepte oder ein Klinikneubau im Harz – sie sorgen dafür,
dass die finanziellen Möglichkeiten optimal im Interesse der Patienten
ausgeschöpft werden. Der Sachverstand und die Sichtweise von Menschen die
mitten im Leben stehen ist aber auch dann gefragt, wann immer ein Antragsteller
mit seinem Renten- oder Reha-Bescheid nicht einverstanden ist und Widerspruch
einlegt. In Widerspruchsausschüssen prüfen sie die Entscheidung der Verwaltung
erneut – und korrigieren sie gegebenenfalls.
Im Vorsitz von Vertreterversammlung und Vorstand
wechseln sich einmal jährlich je ein Vertreter der Versicherten und Arbeitgeber
ab. Derzeit steht Uwe Himmelstoß als Versichertenvertreter an der Spitze
des Parlaments. Stellvertreterin ist Birgit Stehl von der Arbeitgeberseite.
Amtierender Vorstandsvorsitzender ist Professor Michael Sommer als Vertreter
der Arbeitgeber. Am 1. Oktober übergibt er sein Amt an den jetzigen stellvertretenden
Vorsitzenden Horst Fricke von der Versichertenseite.
Alle Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane
opfern einen erheblichen Teil ihrer Freizeit für das Ehrenamt in der Rentenversicherung.
Welche Personen das sind, darüber entscheiden alle sechs Jahre die Versicherten
und die Arbeitgeber: in den Sozialwahlen. Die nächste Wahl steht bereits
in zwei Jahren vor der Tür. Dann stellen einerseits Gewerkschaften und
andere Arbeitnehmervereinigungen ihre Vertreter für die Versicherten und
Rentner auf. Und die Arbeitgeberverbände schlagen ihrerseits die Vertreter
der Arbeitgeber vor. Das letzte Wort haben dann die Bürger, die ihr Wahlrecht
nutzen.
Weitere Informationen und die Namen der Mitglieder
von Vorstand und Vertreterversammlung gibt es im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung-braunschweig-hannover.de.
Anzeige