Der KBV-Vorstand bekräftigte, die Forderungen der protestierenden Ärzte gegenüber der Regierung mit Nachdruck vertreten zu wollen: Dazu Weigeldt: „Als Körperschaft des öffentlichen Rechts dürfen wir nicht zu Streiks aufrufen, wir können aber Überzeugungsarbeit auf dem politischen Parkett leisten. Das werden wir auch tun.” Erste Erfolge seien schon erzielt, so Köhler: „Alle Parteien geben inzwischen zu, dass uns in absehbarer Zeit ein Ärztemangel droht und dass dieser abgewendet werden muss. Das war vor einem Jahr noch anders. Damals wurden die Probleme einfach geleugnet.”
Leider suche die Politik das Heil oft in noch detaillierteren und komplizierteren Regelungen. Damit entstehe in der Regel eher weniger statt mehr Transparenz für die einzelne Praxis, meinte Weigeldt. Weiter sagte er: „Zudem erhöht sich stetig der jetzt schon unerträgliche Bürokratiedruck. Patient und Arzt brauchen Zeit. Dafür ist eine gerechte, transparente Honorierung in Euro erforderlich. Der Aufbau von Droh-Szenarien wie einem Malus-System bei der Medikamentenverordnung belastet die Atmosphäre zusätzlich.”
Zur heutigen Protestaktion in Berlin haben über 30 freie, zumeist auf Bundesebene tätige Verbände aufgerufen. Sie vertreten Krankenhaus- und niedergelassene Ärzte und werden von zahlreichen nichtärztlichen Verbänden unterstützt.