Immer mehr Kreditinstitute
werben mit 100- Prozentfinanzierungen um die Gunst ihrer Kunden. Für den Darlehensnehmer
ist diese Finanzierungsvariante oftmals mit hohen Zinsaufschlägen verbunden.
Darüber hinaus können Zinsschwankungen – etwa nach einer Umschuldung – die
Tragbarkeit der Finanzierung gefährden, die steigenden Monatsraten das Budget
sprengen. Diesem Risikomodell steht der Einsatz von Eigenkapital entgegen.
Deshalb rät die LBS Landesbausparkasse Bremen AG zu mindestens 20 Prozent
Eigenkapital beim Bau oder Kauf eines Hauses. Durch dieses Sicherheitspolster
können viele eine zu starke Belastung – und damit eine Privatinsolvenz
vermeiden.
Das
eigene Zuhause steht ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen. Egal ob die
Eigentumswohnung in der Stadt oder das freistehende Einfamilienhaus auf dem
Lande – um den Traum zu verwirklichen nehmen viele junge Familien finanzielle
Belastungen in Kauf. Gerade für diese Familien, die nach dem Wegfall der
Eigenheimzulage ein wichtiges Polster verloren haben, sind Vollfinanzierungen
zwar verlockend, gleichzeitig aber sehr riskant.
Damit die Finanzierung sicher steht und unerwartete Rechnungen
keine Löcher in die knappe Kasse reißen, rät die LBS Bremen zu einer
Faustformel. Danach darf die Gesamtfinanzierungssumme maximal beim Fünffachen
des Jahresbruttoeinkommens einer Familie liegen. Die monatliche Belastung
sollte 30 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens nicht übersteigen. Das
bedeutet für eine Familie mit 2.000 Euro Nettogehalt eine Rate von höchstens
600 Euro monatlich.
Die Rahmenbedingungen werden bei 100- Prozentfinanzierungen gesprengt. Die
Bauherren zahlen nicht nur höhere Raten aufgrund der hohen Kreditsumme. Je
näher der Kunde an die 100- Prozentmarke heranreicht oder sie übersteigt, desto
steiler steigt auch die Kreditzinskurve. Die Banken bedenken ihre Kunden mit
Aufschlägen von 0,2 bis 0,5 Prozent, mit dem sie ihr eigenes Risiko kalkulierbar
halten wollen. Zusammen genommen ergibt sich für den Kunden – so Stiftung
Warentest – eine Gesamtbelastung, die 30 bis 50 Prozent höher liegt als bei
einer klassischen Finanzierung mit Eigenkapital.
Experten raten, die Angebote der Kreditgeber genau zu prüfen. Reicht
beispielsweise die Bindung an den niedrigen Zins nur zehn Jahre und liegt die
Tilgungsrate bei einem Prozent, steigen die monatlichen Belastungen bei einer
Zinssteigerung nach der notwendigen Umschuldung möglicherweise über das Limit.
Die meisten Deutschen gehen beim Bauvorhaben den sicheren Weg und finanzieren mit einer Mischung aus Eigenkapital, Bankdarlehen und Bausparvertrag. Dabei kann der Bausparvertrag mit einer festen Zinsbindung auf niedrigerem Niveau über die gesamte Darlehenslaufzeit in die Gesamtfinanzierung eingebaut werden. Damit bleiben die derzeit niedrigen Hypothekenzinsen über den gesamten Finanzierungszeitraum erhalten. So kennt der Finanzierer seine monatliche Belastung von der ersten bis zur letzten Kreditrate.
Die LBS Bremen bietet ab sofort eine neue Finanzierungsvariante mit 15-jähriger Zinsfestschreibung für den Vorfinanzierungskredit an. Das bedeutet für den Kunden eine Zinssicherheit über die gesamte Laufzeit der Finanzierung, sowohl für die Spar- als auch für die Tilgungsphase. Mit diesem Angebot bleiben die Kunden unabhängig von den Zinsentwicklungen des Marktes und sichern sich insgesamt rund 27 Jahre feste Zinsen.