Im Jahr 2009 wurden in Deutschland Lebensversicherungen im Wert von 13,85 Milliarden Euro gekündigt. Dies teilte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seiner Publikation „Geschäftsentwicklung 2009“ mit. Damit hielt sich das Stornovolumen auf dem hohen Niveau des vergangenen Jahres, in dem mit 13,99 Milliarden Euro ein Rekordhoch erreicht wurde. Gemessen an den insgesamt ausbezahlten Versicherungsleistungen stieg der Anteil stornierter Policen sogar von 19,5 Prozent im Vorjahr auf 19,6 Prozent leicht an. Kurzarbeit, Angst vor Arbeitslosigkeit, Einkommenseinbußen und wachsende Verschuldung waren laut GDV kein gutes Umfeld für die Altersvorsorge, die auf Stetigkeit und Berechenbarkeit angewiesen sei.
Für Versicherungsnehmer ist das Policenstorno in der Regel ein Verlustgeschäft. Denn als langfristige Kapitalanlage erreichen Lebensversicherungen ihr Renditeziel nur, wenn sie bis zum Ende durchgehalten werden. Bei vorzeitiger Kündigung werden hingegen Stornoabschläge fällig und Schlussüberschussanteile können verfallen. Eine Alternative zum Storno ist der Verkauf der Lebensversicherung über den Zweitmarkt. Gegenüber der Kündigung sind dabei Mehrerlöse von bis zu 15 Prozent zu erzielen. Außerdem bleibt in der Regel ein Rest-Todesfallschutz erhalten.
Versicherungsnehmer sollten sich vor dem Verkauf ihrer Police über den Zweitmarkt jedoch ausreichend informieren. Verbraucherschützer warnen vor unseriösen Anbietern, die die Kaufpreiszahlung in Raten über mehrere Jahre verteilen. Bei den im „Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen“ (BVZL) organisierten Anbietern können sich Verbraucher dagegen auf einheitliche Mindest-Qualitätsstandards verlassen. Ratenzahlungsangebote lehnt der Verband aufgrund der hohen finanziellen Risiken für die Verkäufer beispielsweise grundsätzlich ab. Unter den im BVZL organisierten Anbietern bietet die Policen Direkt-Gruppe Versicherungsnehmern zurzeit die besten Verkaufschancen. Auf Basis der vom BVZL veröffentlichten Ankaufsvolumen erreichte die Gruppe im vergangenen Jahr einen Marktanteil von rund 85 Prozent.