Bilanz 2006 (IFRS)
- Ergebnis (vor Steuern) um 25% auf 238,5 Mio. Euro
gesteigert
- Jahresüberschuss um
42 Mio. Euro oder 31% auf 175,1 Mio. Euro
angehoben
- Eigenkapitalrendite
(ROE) über 20%
- Dividende soll
um mehr als 34% auf 0,35 Euro steigen
- Konzernprämien erstmals über 5 Mrd. Euro - Auslandsanteil bei rund
33%
- Reduzierte Schaden- und
Kostensätze verbessern technisches Ergebnis
- Rund 21,2 Mrd. Euro Assets under
Management
Die UNIQA Group Austria hat
ihre Position als einer der führenden Versicherer in Zentral-, Ost- und
Südosteuropa weiter gestärkt und mit einer Verbesserung des Konzernergebnisses (vor Steuern) auf
238,5 Mio. Euro ihren auf Ertrag fokussierten Wachstumskurs erfolgreich
fortgesetzt. Das bereits sehr gute Ergebnis aus 2005 konnte damit wiederum um
25,3% übertroffen werden.
UNIQA
Vorstandsvorsitzender Konstantin Klien: "Die Basis für unsere Erfolge bildet
neben unserer starken Position in Österreich die auf profitables Wachstum
ausgerichtete Strategie der Internationalisierung. Die massive Expansion der
letzten Jahre hat dazu geführt, dass UNIQA heute über Beteiligungen und
Kooperationen bereits in 20 europäischen Ländern vertreten ist und der Prämien-
und Ergebnisanteil, den wir außerhalb Österreichs erwirtschaften, deutlich
angestiegen ist. Mit über 12,5 Mio. verwalteten Versicherungsverträgen, einem
verrechneten Prämienvolumen von rund 5,1 Mrd. Euro und Kapitalanlagen von mehr
als 21 Mrd. Euro ist die UNIQA Gruppe heute nicht nur eine der führenden Gruppen
in Zentral-, Ost- und Südosteuropa, sondern auch eine der finanziell
erfolgreichsten. Gleichzeitig mit der Ausdehnung unseres Aktionsradius ist es
uns gelungen durch kontinuierlich gesenkte Kosten- und Leistungsquoten und guten
Finanzerträgen die Umsatzrentabilität von 1,5% im Jahr 2002 auf 5,8% im
Geschäftsjahr 2006 anzuheben. Entsprechend der in allen Bereichen erfreulichen
Entwicklung der UNIQA Gruppe werden wir der Hauptversammlung im Mai eine
abermalige deutliche Erhöhung der Dividende um 34,6% auf 35 Cent empfehlen und
damit 42 Mio. Euro an unsere Aktionäre ausbezahlen. Diese profitieren an der
erfolgreichen Umsetzung unserer strategischen Ausrichtung mit einer seit 2002
mehr als verdoppelten Dividendenausschüttung."
Die konsolidierten verrechneten
Konzernprämien (inkl. der Sparanteile aus der fonds-
und indexgebundenen Lebensversicherung) der UNIQA Gruppe erhöhten sich 2006 um
7,6% auf 5.091,4 Mio. Euro. Wachstumstreiber waren dabei eindeutig die Märkte in
Ost- und Südosteuropa und das Lebensversicherungsgeschäft in Italien. Eine
abflachende Wirkung auf die Wachstumsraten hatten der verschärfte Wettbewerb
speziell im Sachversicherungsgeschäft in ganz Westeuropa, die Sondersituation
der Lebensversicherung in Österreich - mit hohen Abläufen insbesondere im
Bankenvertrieb und einer deutlichen Rücknahme der Einmalerläge – und der
strategische Rückzug aus ertragsschwachen Segmenten.
In Summe stiegen die konsolidierten Prämien der zur UNIQA Gruppe
zählenden Versicherungen in Österreich
(UNIQA Personen- und UNIQA Sachversicherung,
Raiffeisen Versicherung, FinanceLife Lebensversicherung, Salzburger
Landes-Versicherung und Call Direct Versicherung) um 1,0% auf 3.420,5 Mio.
Euro.
Mit 1.031,1 Mio. Euro (+19,5%) Prämien bildeten
die hochentwickelten westeuropäischen
Märkte (WEM) Italien, Deutschland, Schweiz und
Liechtenstein - in denen UNIQA in profitablen Nischen operiert - nach Österreich
die zweitstärkste Region der Gruppe.
Die höchsten
Wachstumsraten wurden entsprechend der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung
aber in CEE (Central and
Eastern Europe) und EEM (European Emerging Markets) erwirtschaftet. Die in den
Konzernabschluss bereits einbezogenen Gesellschaften in Polen, Ungarn,
Tschechien, Slowakei, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien und Serbien
erwirtschafteten 639,8 Mio. Euro an Prämieneinnahmen - das sind um 32,7% mehr
als im Vorjahr mit einem weiterhin sehr hohen Potenzial für die Zukunft.
Mit einem Volumen von 1.670,9 Mio. Euro (+24,3%)
erreichten die Gesellschaften außerhalb Österreichs 2006 bereits einen Anteil
von 32,8% (2005: 28,4%) an den konsolidierten Konzernprämien. Damit ist es der
UNIQA Gruppe gelungen, gleichzeitig mit einem deutlichen Wachstum in Österreich
und einer signifikanten Steigerung der Ertrags- und Finanzkraft den
internationalen Prämienanteil seit 2002 fast zu verdreifachen - wobei die
jüngsten Akquisitionen in der Ukraine und Rumänien noch nicht berücksichtigt
sind.
Auf Ebene der Geschäftssegmente verzeichnete - trotz
der Sondersituation in Österreich - die Lebensversicherung mit 10,9% die
stärksten Zuwachsraten und erreichte ein Prämienniveau von 2.164,5 Mio. Euro.
Insbesondere durch die Erfolge in den CEE und EEM
Regionen und des boomenden Marktes in Italien hat die Lebensversicherung ihre
Bedeutung als größtes Segment weiter ausgebaut. Die Prämieneinnahmen haben 2006
42,5% der gesamten Konzernprämien ausgemacht. Die Konzerngesellschaften in Ost-
und Südosteuropa erwirtschafteten - von einem marktbedingten niedrigen Niveau
aus - ein herausragendes Prämienplus von 77,1% auf 210,1 Mio. Euro. Eine
Sonderstellung nahm dabei Ungarn ein, wo geänderte rechtliche Rahmenbedingungen
zu einer ungewöhnlich starken Nachfrage nach Einmalerlägen und eine extrem hohe
Prämiensteigerung (+172,4%) geführt haben. Aber auch in den anderen Ländern Ost-
und Südosteuropas zeigt der durchschnittliche Prämienzuwachs von 35,8% wie hoch
das Zukunftspotenzial in diesem Bereich noch ist.
In
Westeuropa sticht vor allem das, bedingt durch Änderungen der steuerlichen
Rahmenbedingungen, boomende Geschäft in Italien (+43%) heraus und dominiert in
dieser Region den Prämienzuwachs von 42,2% auf 475,5 Mio. Euro. In Summe wurden
2006 mit 685,5 Mio. Euro (+51,3%) bereits 31,7% der Lebensversicherungsprämien
außerhalb Österreichs erwirtschaftet (2005: 23,2%). Auch wenn mit keiner
Wiederholung der Sondereffekte in Italien und Ungarn zu rechnen ist, wird der
Nachholbedarf in Ost- und Südosteuropa gemeinsam mit der durch die „Preferred
Partnership" mit Raiffeisen verstärkte Vertriebskraft den
Internationalisierungsgrad in der Lebensversicherung mittelfristig hoch halten.
Der Prämienrückgang der Lebensversicherung in
Österreich um 1,3% auf 1.478,9 Mio. Euro war primär ein Ergebnis hoher Abläufe
im Bereich des Bankenvertriebs. Zusätzlich hatte die gezielte und marktkonforme
Rücknahme des Einmalerlagsgeschäfts, das aktuell nur mehr 13% des
Lebensgeschäfts der UNIQA Gruppe in Österreich ausmacht, eine dämpfende Wirkung.
Die Einnahmen aus Verträgen mit laufender Prämienzahlung wurden hingegen um 4,1%
auf 1.287,5 Mio. Euro gesteigert. In der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge
konnte UNIQA im Umfeld eines marktweiten Rückgangs der Wachstumsdynamik ihre
führende Position ausbauen und hält in diesem Bereich bei einem Marktanteil von
rund 33%.
In der Schaden und Unfallversicherung legten die
Prämien gruppenweit um beachtliche 5,4% auf 2.037,1 Mio. Euro zu - das
entspricht einem Anteil von 40,0% der gesamten Konzernprämien. In Folge der
überproportionalen Steigerung um 18,0% auf 426,8 Mio. Euro konnte auch in diesem
Segment die Region der CEE und EEM Länder ihre Bedeutung innerhalb der UNIQA
Gruppe verstärken.
Auf den Märkten Westeuropas sind
die Prämien hingegen in Folge des sich allgemein verschärfenden Wettbewerbs
leicht um 0,6% auf 376,2 Mio. Euro zurückgegangen. In Summe ergab sich daraus
eine Steigerung des internationalen Geschäftes um 8,5% auf 803,0 Mio. Euro, was
einem Anteil von 39,4% am Konzernprämienvolumen der Schaden- und
Unfallversicherung entspricht.
In Österreich ist es
den UNIQA Gesellschaften trotz des wegen des langen Winters verspätet
„angesprungenen“ Kfz-Marktes und des zunehmenden Preiswettbewerbs gelungen, die
verrechneten Prämien um 3,4% auf 1.234,1 Mio. Euro zu steigern. Trotz des
strengen Winters und der damit verbundenen Schneedruckschäden ist es -
unterstützt durch konsequent betriebene Sanierungsmaßnahmen und
risikoorientierte Annahmepolitik – gelungen, die Schadenquote weiter zu senken.
In Kombination mit einer ebenfalls erfolgreich verringerten Kostenquote ergibt
sich eine Combined Ratio
(brutto) des Konzerns von 95,4%, die deutlich unter dem Vorjahreswert (98,2%)
liegt.
In der Krankenversicherung nahmen die
Prämieneinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 5,3% auf nunmehr 889,8 Mio. Euro zu
– das entspricht 17,5% der gesamten Konzernprämien.
In Österreich, wo UNIQA mit deutlichem Abstand klarer Marktführer
ist, wurde 2006 ein Prämienvolumen von 707,4 Mio. Euro erzielt (+2,0%).
In den westeuropäischen Ländern konnten die Prämien
aus der Krankenversicherung um 19,9% auf 179,5 Mio. Euro gesteigert werden. Ein
Teil dieses Zuwachses ergibt sich daraus, dass die Mannheimer
Krankenversicherung - an der UNIQA 100% hält - 2005 nur mit drei Quartalen in
den Konzernabschluss einbezogen wurde.
Auf den
Märkten Ost- und Südosteuropas spielt die private Krankenversicherung noch eine
untergeordnete Rolle – die Prämien wurden von niedrigem Niveau aus um 61,1%
gesteigert.
Der Internationalisierungsgrad der UNIQA
Gruppe liegt in der Krankenversicherung bei 20,5%.
Die konsolidierten Versicherungsleistungen der UNIQA Gruppe
im Eigenbehalt sanken trotz der Schneedruckschäden Anfang des Jahres und des
erhöhten Geschäftsaufkommens um insgesamt 1,6% auf 3.715,6 Mio. Euro. In
Österreich gelang es UNIQA sogar, die Versicherungsleistungen um 5,2 % auf
2.807,4 Mio. Euro zu verringern. In den anderen Regionen kam es zwar aufgrund
des stark gestiegenen Prämienvolumens zu einer Leistungssteigerung, die aber mit
11,2% deutlich unter dem Prämienzuwachs lag. In Summe konnte das Verhältnis der
Leistungen zu den abgegrenzten Prämien (inkl. der Sparanteile aus der fonds- und
indexgebundenen Lebensversicherung) von 87,6% auf 80,3% gesenkt werden.
Die aufgrund des ErgebnisVerbesserungsProgramms
im Vergleich zur Prämienentwicklung ebenfalls nur unterproportional
angewachsenen Kosten
führten wiederum zu einer deutlich gesenkten Kostenquote - sowohl in Österreich
(19,8% gegenüber 20,2% im Vorjahr) als auch bei den Gesellschaften in West-,
Ost- und Südosteuropa (23,3% gegenüber 24,9% im Vorjahr). Die Konzernkostenquote lag bei 20,9% (2005:
21,5%). Die Verwaltungskostenquote sank sogar noch
stärker und betrug am Jahresende 7,3 % (2005: 8,1 %).
Die Zahl der MitarbeiterInnen hat die UNIQA Gruppe im
vergangenen Jahr vor allem durch die Internationalisierung weiter gesteigert.
Die Anzahl der ArbeitnehmerInnen der UNIQA Gruppe erhöhte sich 2006 auf 10.748
Personen (2005: 9.943).
Die gesamten
Kapitalanlagen der UNIQA
Gruppe lagen zum Bilanzstichtag mit 21.155,2 Mio. Euro um 1.787,9 Mio. Euro oder
9,2% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Damit ist UNIQA unter den
österreichischen Versicherungen mit deutlichem Abstand der größte
Assetmanager.
Der Jahresüberschuss lag nach einer Steigerung um 31,4% bei 175,1 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 1,29 Euro nach 0,94 Euro im Vorjahr. Auch der Brutto ROE nach IFRS erreichte 2006 mit 20,8% (2005: 19,7%) einen neuen Höchstwert. Gleichzeitig konnte das Gesamt-Eigenkapital um 196,1 Mio. Euro gestärkt werden und war mit 1.329,8 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie 2003 (649,4 Mio. Euro).