Seit fünf Jahren sind Krankenhäuser verpflichtet Qualitätsberichte zu veröffentlichen. Wie Patienten aktuell „ihre“ Klinik finden, zeigt die Bevölkerungsumfrage mit 6.016 Personen von KantarHealth, die im Auftrag des BKK Bundesverbandes im Emnid CATI Bus durchgeführt wurde. Ein Drittel aller Befragten ab 14 Jahren war in den letzten drei Jahren mindestens einmal über zwei Tage im Krankenhaus. Von den chronisch Kranken berichtet knapp jeder Zweite von ein oder mehreren Klinikaufenthalten.
Entbindungen: häufigster Grund für Vorab-Check
Die Auswahl für ein Krankenhaus hängt entscheidend vom Grund des Aufenthaltes ab: So haben sich sieben von zehn werdenden Müttern die Entbindungsstation vor der Geburt angeschaut und sich dort wohlgefühlt. Für genau so viele Mütter war die Nähe zum Wohnort (mit)ausschlaggebend.
Bei dauerhaften Erkrankungen war eine Spezialklinik (62 Prozent) und die Empfehlung des behandelnden Arztes (60 Prozent) entscheidend. Jeder Dritte, der aufgrund eines Unfalls oder zur Beobachtung im Krankenhaus war, konnte sich das Hospital nicht aussuchen: Er wurde vom Rettungsdienst eingeliefert.
Notaufnahme: Nur im Notfall?
Jeder Achte ist schon einmal mit Beschwerden, für die er normalerweise eine Arztpraxis aufsuchen würde, in die Notaufnahme eines Krankenhauses gegangen, um Wartezeiten auf einen Termin beim Arzt zu umgehen. Gesetzlich Krankenversicherte unterscheiden sich hier nicht von privat Versicherten. Chronisch Kranke sind mit 15 Prozent überdurchschnittlich häufig deswegen zur Notaufnahme gegangen.
Bei planbarer OP: Eine halbe Stunde Fahrtweg meist akzeptiert
Drei Viertel der Befragten wären bereit, für eine planbare Behandlung bzw.Operation, bis zu einer halben Stunde oder länger zum nächsten Krankenhaus zu fahren. Ein Viertel würde bis zu einer Stunde in Kauf nehmen und 21 Prozent sogar mehr als eine Stunde. Für nur ein Viertel der Bevölkerung müsste die Klinik in unmittelbarer Nähe des Wohnortes liegen.
Privat Versicherte sind mit 29 Prozent eher bereit längere Strecken zu fahren (über eine Stunde) als gesetzlich Versicherte mit 20 Prozent. Über 60- jährige und chronisch Kranke wünschen sich überdurchschnittlich häufig das Krankenhaus in unmittelbarer Nähe des Wohnortes. Dieses Ergebnis relativiert die von den Bundesländern im Rahmen ihrer Krankenhausplanung immer wieder betonte Wohnortnähe.
Ein Drittel auf neue Medikamente in der Klinik eingestellt
Knapp ein Drittel der Befragten wurden während ihres Krankenhausaufenthaltes neu auf Medikamente eingestellt. Die meisten, die auf ein einziges Medikament eingestellt wurden, haben nach der Entlassung von ihrem Arzt dasselbe bzw. wirkstoffgleiche Präparat verschrieben bekommen (84 Prozent). Bedenklich ist allerdings, dass sieben Prozent aller Patienten mit Neueinstellung die Medikamente eigenständig abgesetzt haben.
Jeder sechste Patient sucht Klinik im Internet
Gerade für einen planbaren Krankenhausaufenthalt ist das Internet eine wichtige Informationsquelle: Jeder sechste Klinikpatient, der das Internet nutzt, hat schon einmal eine Krankenhaussuchmaschine zu Rate gezogen. Ältere Internetnutzer über 60 Jahre, die in den letzten drei Jahren im Krankenhaus waren, suchten mit 23 Prozent überdurchschnittlich häufig im Internet nach einer geeigneten Klinik.
Der BKK Klinikfinder ist die am zweithäufigsten genutzte Krankenhaussuchmaschine der gesetzlichen Krankenkassen. Unter www.bkkklinikfinder.de gibt es umfassende Klinikinformationen. Auch die Ergebnisqualität der Krankenhäuser wird verglichen. Die zugrunde liegenden Qualitätsberichte werden von Krankenhäusern jährlich aktualisiert, nicht wie gesetzlich vorgesehen nur alle zwei Jahre.
Klicken Sie hier um zur Studie auf www.bkk.de zu gelangen.