Spiegel: "Bankrotterklärung" Sozialversicherung

Spiegel 26/2024

Das bestehende System wird kritisiert, die geplanten Reformen als unzureichend bewertet. Für die Spiegel-Autoren eine „Bankrotterklärung“. Es fehle an effektiven und klaren staatlichen Maßnahmen zur Förderung von Altersvorsorge und Pflege.

Gesetzliche Rente: Die gesetzliche Rente sichert zwar vielen Senioren ein halbwegs auskömmliches Leben, reicht aber nicht mehr aus, um die hohen Pflegekosten und steigenden Mieten zu bezahlen. Das politische Einfrieren des Rentenniveaus ist nicht mehr als ein Versprechen, das vor allem die Probleme künftiger Rentnergenerationen nicht löst.

Pflegekosten: Pflegebedürftige müssen oft einen großen Teil der Pflegekosten aus eigener Tasche bezahlen. Die staatliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten und führt zu einer finanziellen Überforderung der Senioren.

Selbstständige: Diese Personengruppe gilt als besonders armutsgefährdet im Alter. Die fehlende Einzahlung in die gesetzliche Rentenkasse wird kritisiert, da private Vorsorgeprodukte "zu unrentabel" seien.

Wohnkosten: Steigende Mieten belasten insbesondere die Rentner, da die Renten nicht mehr mit den Mietsteigerungen mithalten können. Wohngeld und andere staatliche Hilfen reichen nicht mehr aus.

 

Unter der Frage "Wie viel muss ich fürs Alter zurücklegen?" werden dem Leser konkrete Sparvorschläge zur Schließung der Rentenlücke vorgestellt:

ETF-Sparpläne: Empfohlen wird ein regelmäßiger ETF-Sparplan auf einen globalen Aktienindex wie den MSCI World. Hervorgehoben werden die breite Streuung und die historisch soliden Renditen. Seit 1975 erzielte der MSCI World eine durchschnittliche Rendite von rund neun Prozent pro Jahr.

Direktanlage Aktien: Direktanlagen in breit diversifizierte Aktienmärkte werden empfohlen, um von den langfristigen Wachstumschancen der Weltwirtschaft zu profitieren. Dabei wird ein langfristiger Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren als Puffer gegen mögliche Börsenkrisen betont.

Betriebliche Altersvorsorge: Auf die betriebliche Altersvorsorge als zusätzliche Einkommensquelle im Alter wird hingewiesen.

Kreditfinanzierte Immobilie: Die eigene Immobilie kann im Alter entweder verkauft oder vermietet werden. Dadurch können zusätzliche Einnahmen zur Schließung der Rentenlücke erzielt werden.

Tages- und Festgeld: Tagesgeld und Festgeld werden älteren Anlegern kurz vor der Rente als sicherere Alternativen empfohlen. Diese Anlageformen werden insbesondere dann empfohlen, wenn kurzfristig ein Börsencrash befürchtet wird.

Spardisziplin: Betont wird die Notwendigkeit einer konsequenten Disziplin zur Erreichung der Sparziele. Auch in Zeiten von Börsenkrisen sollten Aktien nicht verkauft werden, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

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