Focus Money PKV-Tarifvergleich: „Ausgewogener Schutz“

Focus Money Ausgabe 41

Teil 2 einer 5-teiligen Serie in Kooperation mit Franke und Bornberg

Im zweiten Teil der fünfteiligen Serie von Focus Money und Franke & Bornberg (FB) wurden die besten PKV-Tarife im Bereich „Ausgewogener Schutz“ getestet. Diese Tarife bieten umfassende Leistungen zu bezahlbaren Preisen und richten sich an Kunden, die ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis in der PKV suchen. Im Fokus standen Tarife mit freier Arztwahl, Zweibettzimmer und mindestens 75 Prozent Kostenübernahme beim Zahnersatz.

Die Methodik des Ratings basiert auf einer dreiteiligen Bewertung: Leistungsqualität (45 Prozent), Beitragshöhe (45 Prozent) und Finanzstärke (10 Prozent). Dabei wurden die monatlichen Eigenbeiträge für 35-jährige Interessenten ermittelt und mit den Selbstbehalten kombiniert, um die tatsächlichen Kosten für den Versicherten darzustellen. Die Finanzstärke wurde von renommierten Ratingagenturen wie Fitch, S&P und Assekurata geprüft und fließt als letzte Komponente in das Gesamtergebnis ein.

Diese Tarife wurden als „hervorragend“ bewertet:

  • Arag – Med Extra, PVN
  • Axa – ActiveMe-U, Komfort Zahn-U, PVN
  • Bayerische Beamtenkrankenkasse – GesundheitVario, ZahnPlus, KlinikPlus, PVN
  • Continentale – PREMIUM, SP2, PVN
  • Gothaer – MediCompactPlus, PVN
  • Hallesche – NK.select L Bonus, URZ, PVN
  • HanseMerkur – AZP, EGO2, PS3, PSV, PVN
  • UKV (Union Krankenversicherung) – GesundheitVario, ZahnPlus, KlinikPlus, PVN

Das Rating von Franke und Bornberg (FB) basiert auf einer detaillierten Analyse der Leistungsqualität, der Beitragshöhe und der Finanzstärke der Tarife. Die Gewichtung und die Kriterien für das Rating im Bereich „Ausgewogener Schutz“ wurden wie folgt strukturiert:

Leistungsqualität (45 %)

  • Für die Bewertung der Leistungsqualität werden die Tarife in 16 Hauptkriterien und 102 Detailkriterien unterteilt.
  • Die Experten von FB prüfen ausschließlich verbindliche Leistungen, die in den Versicherungsbedingungen garantiert werden. Unklare oder missverständliche Formulierungen werden negativ bewertet.

Bewertete Leistungen:

  • Ambulante Leistungen: Erstattungsbetrag nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
  • Stationäre Leistungen: Erstattungsprozentsätze und Höchstsätze für Zweibett- und Einbettzimmer.
  • Zahnärztliche Leistungen: Erstattungsprozentsätze, Höchstsätze nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), Implantatleistungen.
  • Optionen und Umwandlungsrechte: Flexibilität bei Tarifwechseln und -anpassungen.
  • Besondere Leistungen: Psychotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Heil- und Hilfsmittel.

Beitragshöhe (45 %)

  • Die Beitragshöhe bezieht sich auf den monatlichen Eigenbeitrag eines 35-jährigen Versicherten (Unisex-Tarif, Mann/Frau).
  • Bei der Beitragsberechnung wird auch der Selbstbehalt berücksichtigt. Feste jährliche Selbstbehalte werden zu einem Zwölftel, prozentuale Selbstbehalte anteilig zum Monatsbeitrag hinzugerechnet.
  • Die Eigenbeiträge inklusive gesetzlichem Zuschlag und Pflegepflichtbeitrag werden in Schulnoten bewertet.

Finanzstärke (10 %)

  • Die Finanzstärke wird durch unabhängige Ratings renommierter Agenturen (z.B. Fitch, S&P, Assekurata, DFSI) ermittelt.
  • Je nach Bewertung der Agenturen werden diese Ratings in eine Schulnotenskala übertragen.

Klassifizierung und Notenskala:

Die Gesamtnote ergibt sich aus dem gewichteten Durchschnitt der drei Einzelnoten (Leistungsqualität, Beitragshöhe, Finanzstärke). Danach werden die Tarife in die Ratingklassen FFF+, FFF, FF+ und FF eingeteilt:

  • FFF+: Höchste Leistungsklasse mit allen Mindeststandards und überdurchschnittlicher Leistungsqualität.
  • FFF: Sehr hohe Leistungsqualität mit gehobenen Standards.
  • FF+: Gute bis sehr gute Tarife, die die meisten Mindeststandards erfüllen.
  • FF: Solide Tarife mit guter Leistung, aber ohne umfassende Zusatzleistungen.

Mindeststandards für die Klassen:

Jede Ratingklasse hat spezifische Mindeststandards, die erfüllt werden müssen, um diese Einstufung zu erreichen. Tarife, die die Mindestkriterien nicht vollständig erfüllen, werden entsprechend herabgestuft. Beispiele für diese Standards:

  • Klasse FFF+:
    • Erstattungen über die Höchstsätze hinaus (GOÄ und GOZ).
    • Erstattungsprozentsätze für Zahnersatz mindestens 85 % ohne Vorbehalt.
    • Keine Begrenzung bei Implantatanzahl.
    • 100 % Erstattung für Hilfsmittel und offene Hilfsmittelkataloge.
  • Klasse FFF:
    • Mindestens 75 % Erstattungsquote für Zahnersatz.
    • Erstattungsprozentsätze für Arzneimittel mindestens 90 % (Verweis auf Generika zulässig).
    • Begrenzte Eigenbeteiligung bei Hilfsmitteln und Prothesen.
  • Klasse FF+:
    • Zweibettzimmer im Krankenhaus: 100 % Erstattung.
    • Psychotherapie mindestens 20 Tage stationär.
    • Erstattung bis zum Höchstsatz der GOÄ bei ambulanten und stationären Leistungen.

Die aktuelle Ausgabe 41 von Focus Money ist zum Preis von 5,20 Euro am Kiosk erhältlich.

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