Pflegezusatzversicherung: Die günstige Lösung gegen das finanzielle Pflegefall-Risiko
Die Pflegeversicherung steht vor großen Herausforderungen. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, die Zahl der Beitragszahler sinkt. Der PKV-Verband verweist auf eine aktuelle Assekurata-Studie: Private Vorsorge ist deutlich günstiger als viele denken und kann das erhebliche finanzielle Risiko der Pflegebedürftigkeit wirksam absichern.
Pflegekosten erreichen Rekordniveau – Eigenanteil über 3.200 Euro

„Die Politik muss endlich anfangen, die zusätzliche kapitalgedeckte Eigenvorsorge zu stärken.“
Florian Reuther
PKV-Verband
Mehr als 3.200 Euro monatlich müssen Pflegebedürftige im Heim durchschnittlich aus eigener Tasche zahlen – mit steigender Tendenz. Der einrichtungseinheitliche Eigenanteil (EEE) beträgt bundesweit im Durchschnitt 1.764 Euro. Hinzu kommen 987 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 480 Euro für Investitionskosten. Dabei variieren die Kosten erheblich je nach Bundesland: von 2.665 Euro in Sachsen-Anhalt bis zu 3.603 Euro im Saarland.
"Die gesetzliche Pflegeversicherung wurde nie als Vollversicherung konzipiert und deckt nur einen Teil der tatsächlichen Kosten", erklärt Alexander Kraus von der Assekurata Rating-Agentur. "Die Eigenanteile steigen kontinuierlich und können zu einer existenziellen Belastung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen werden."
Früher Abschluss lohnt sich – bereits ab 32 Euro monatlich
Die Studie zeigt, dass eine Pflegezusatzversicherung deutlich günstiger ist, als von den meisten Menschen angenommen. Während Verbraucher die monatlichen Kosten auf durchschnittlich 236 Euro schätzen, können bereits 25-Jährige für monatlich 32 Euro eine Versicherung abschließen, die die pflegebedingten Kosten von 1.800 Euro bei stationärer Pflege abdeckt. Selbst im Alter von 55 Jahren ist dieser Schutz noch für 111 Euro monatlich erhältlich.
"Je früher abgeschlossen wird, desto günstiger ist die Pflegezusatzversicherung über die gesamte Laufzeit", betont Kraus. "Bei einem Abschluss mit 25 Jahren statt mit 65 Jahren können je nach Tarif zwischen 20.000 und 45.000 Euro an Beiträgen gespart werden."

Verschiedene Absicherungsmodelle im Vergleich
Die Assekurata-Studie vergleicht verschiedene Absicherungsmodelle und kommt zu dem Schluss, dass Pflegetagegeldversicherungen für die meisten Versicherten am vorteilhaftesten sind. Sie bieten das flexibelste Leistungsspektrum und zahlen unabhängig von den tatsächlich anfallenden Kosten ein festes Tagegeld aus. Im Gegensatz dazu erstatten Pflegekostentarife nur die tatsächlich nachgewiesenen Kosten, während der staatlich geförderte "Pflege-Bahr" eine Basisabsicherung mit Aufnahmegarantie, aber begrenzten Leistungen darstellt.
Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbandes, kommentiert die Ergebnisse: "Noch reicht die Zeit, um vorzusorgen, bevor unserer alternden Gesellschaft die Pflegekosten über den Kopf wachsen. Die Politik muss endlich anfangen, die zusätzliche kapitalgedeckte Eigenvorsorge zu stärken. Nur so können wir die Steuer- und Beitragszahler vor Überlastung schützen."
Verbraucher unterschätzen Absicherungsmöglichkeiten
Die Studie offenbart eine erhebliche Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität: Obwohl 39 Prozent der 50- bis 70-Jährigen befürchten, im Pflegefall nicht ausreichend abgesichert zu sein, haben 63 Prozent noch nichts unternommen, um sich finanziell auf diese Situation vorzubereiten. Ende 2023 verfügten erst 5,4 Prozent der Bevölkerung über eine Pflegezusatzversicherung.
"Diese Zurückhaltung scheint vor allem auf Fehlannahmen über die Kosten zu basieren", erklärt Russel Kemwa, Pressesprecher bei Assekurata. "Unsere Analyse zeigt: Private Pflegevorsorge ist für viele Menschen durchaus erschwinglich – und angesichts des demografischen Wandels dringender denn je."
Die vollständige Studie steht unter www.assekurata.de zum Download bereit.
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