Rekordanstieg der Krankenkassenbeiträge

Titel der BILD von heute

Die Finanzkrise im deutschen Gesundheitswesen hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Wie Politico aus Teilnehmerkreisen des GKV-Schätzerkreises erfuhr, wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag im Jahr 2025 um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozentpunkte steigen - der höchste Anstieg in der Geschichte der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Der Gesamtbeitrag zur GKV steigt damit auf 17,1 Prozent. Für Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt von 2.500 Euro bedeutet dies eine Mehrbelastung von 10 Euro im Monat, bei 3.500 Euro sind es 14 Euro mehr und bei einem Gehalt von 4.500 Euro steigt der Beitrag um 18 Euro im Monat.

Die finanzielle Situation der Krankenkassen ist prekär. Allein in diesem Jahr mussten 25 gesetzliche Krankenkassen ihre Beiträge erhöhen, um ihre Ausgaben zu decken. Prognosen zeigen, dass vor allem die steigenden Kosten für Krankenhäuser, Pflegepersonal und Medikamente das System stark belasten. Die Krankenhäuser sind mit voraussichtlich 100 Milliarden Euro der größte Kostenblock. Für 2025 rechnet der GKV-Spitzenverband allein in diesem Bereich mit Mehrkosten von rund acht Milliarden Euro.

Prekäre finanzielle Situation der Krankenkassen

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Steffen Kampeter kritisiert die aktuelle Entwicklung in der BILD scharf: Der Nettoklau nimmt immer dramatischere Formen an. Die Zuständigen legen die Hände in den Schoss. Dieser Beitragsschock ist eine Strafsteuer auf Arbeit in Deutschland. Herr Lauterbach ist aufgefordert, Reformen nicht nur anzukündigen, sondern endlich zu handeln. Ausgaben runter, Wettbewerb stärken, Eigenverantwortung ernst nehmen und keine neuen Versprechungen machen.“

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland verschärft die Situation zusätzlich. Während die Einnahmen der Sozialkassen in den vergangenen Jahren aufgrund der guten Beschäftigungslage gestiegen sind, hat sich dieser Trend seit 2019 verlangsamt. Die Beschäftigung wächst nur noch leicht, was die Einnahmesituation der Kassen weiter verschärft.

Ohne tiefgreifende strukturelle Veränderungen werden die Beiträge langfristig weiter steigen, obwohl Lauterbach erst in den letzten Tagen stabile Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung versprochen hat.

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