Datenschutz und KI-Regulierung: Neue Pflichten für Makler

Der EU AI Act bringt tiefgreifende Veränderungen für viele Branchen mit sich, auch für die Versicherungswirtschaft. Für Makler, die in ihrer täglichen Arbeit zunehmend KI-Systeme einsetzen, ergeben sich neue Pflichten und Chancen. Die VEMA hat sich dieses Themas angenommen.

EU AI Act: Warum er jetzt für Makler wichtig wird 

Würde man die KI befragen, dann würde sie das EU-Parlament reglementieren – und nicht umgekehrt.

Mit der Verabschiedung des EU AI Act hat die Europäische Union Neuland betreten. Erstmals gibt es einen umfassenden Rechtsrahmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Damit soll sichergestellt werden, dass künstliche Intelligenz im Einklang mit den Werten der EU entwickelt und eingesetzt wird. Die neuen Vorgaben betreffen zahlreiche Branchen, darunter auch die Versicherungswirtschaft. Doch was bedeutet das konkret für Versicherungsmakler, die KI-gestützte Systeme zur Kundenberatung oder zur Optimierung interner Prozesse einsetzen?
Makler arbeiten täglich mit hochsensiblen personenbezogenen Daten, zum Beispiel Gesundheitsdaten oder Informationen zur finanziellen Situation. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt hier bereits hohe Anforderungen. Das KI-Gesetz geht nun aber noch einen Schritt weiter: Wenn KI-gestützte Systeme im Spiel sind, steigen die Anforderungen an Transparenz, Sicherheit und Dokumentation. Konkret bedeutet dies, dass Makler sicherstellen müssen, dass die eingesetzten KI-Modelle der DSGVO und dem AI Act entsprechen. Ein kurzer Blick auf die bestehenden Systeme reicht nicht aus, sondern eine gründliche Prüfung ist erforderlich.

Transparenz und Kompetenz werden Pflicht

Damit nicht genug: Die Kundenkommunikation rückt noch stärker in den Fokus. Kunden müssen künftig darüber informiert werden, wenn künstliche Intelligenz bei der Beratung oder Entscheidungsfindung eingesetzt wird. Kurzum: Wer mit KI arbeitet, muss mit offenen Karten spielen. Das stärkt nicht nur das Vertrauen der Kunden, sondern vermeidet auch rechtliche Fallstricke.
Ein weiterer zentraler Punkt des KI-Gesetzes betrifft die Kompetenz der Anwender. Für bestimmte Berufsgruppen - darunter voraussichtlich auch Versicherungsmakler - wird eine Schulungspflicht eingeführt. Die VEMA arbeitet in ihrer Akademie in Karlsruhe bereits an einem umfassenden Schulungskatalog, der Makler gezielt auf die neuen Anforderungen vorbereitet. Die ersten Angebote werden in den nächsten Wochen starten.

So setzen Makler die neuen Anforderungen um 

Was bedeutet das nun für die Praxis? Die Umsetzung der neuen Anforderungen erfordert ein strukturiertes Vorgehen. Die VEMA empfiehlt daher, die bestehenden AI-Systeme zu überprüfen: Sind diese KI-Act- und DSGVO-konform? Wenn nicht, ist hier eine Anpassung unumgänglich. Zudem sollten Makler klar und transparent darüber informieren, wann und wie KI in der Kundenkommunikation eingesetzt wird. Das schafft Vertrauen. Fundierte Schulungen und optimierte Datenschutzprozesse helfen zudem, die neuen Anforderungen souverän zu meistern.

Wer jetzt die Weichen richtig stellt, vermeidet nicht nur regulatorische Fallstricke, sondern stärkt auch das Vertrauen seiner Kunden. Denn Transparenz, Kompetenz und Sicherheit werden in Zukunft noch wichtiger.

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