Daniel Tresko, Versicherungsmakler und studierter Jurist, erkannte durch seine Aktivität in Golf-Facebook-Gruppen eine entscheidende Versorgungslücke: Reisegepäckversicherungen bieten für hochwertige Golfausrüstungen meist nur unzureichenden Schutz bis maximal 4.000 Euro.
"Für eine durchschnittliche Golfausrüstung, die wir versichern, reicht das einfach nicht aus", erläutert Tresko seine Motivation. Der Weg zur eigenen Versicherungslösung war jedoch steinig: "Von dem Moment, wo ich mich angefangen habe, damit zu beschäftigen, bis es umgesetzt wurde, waren das bestimmt zwei Jahre."
Die Suche nach dem richtigen Partner
Besonders interessant sind Treskos Erfahrungen bei der Partnersuche. Er beschreibt, wie er "gefühlt tausend Versicherer" kontaktierte und zunächst nur Absagen erhielt. Als entscheidender Erfolgsfaktor kristallisierte sich der persönliche Kontakt heraus:
"Es ist mega wichtig, dass du irgendeine Schnittstelle zum Versicherer hast, irgendeinen Maklerbetreuer, mit dem du gut klarkommst", betont Tresko. "Den findest du nur, wenn du vielleicht mal in einer Kneipe zusammen unterwegs warst und zwölf Bier getrunken hast."
Schlägerbruch statt Diebstahl: Überraschende Schadenstatistik
Entgegen der ursprünglichen Erwartung haben sich nicht Diebstähle, sondern Schlägerbrüche als häufigster Schadenfall herauskristallisiert: "Das meiste sind tatsächlich Schlägerbrüche und zwar im Verhältnis 9 zu 1", berichtet Tresko überrascht. In der laufenden Saison registriert seine Versicherung mittlerweile täglich solche Schäden.
Die Versicherung deckt aber auch besondere Golf-Risiken ab, wie etwa die "Hole-in-One-Versicherung". Diese übernimmt die Kosten für die traditionelle Clubhaus-Runde, die ein Golfer nach einem gelungenen Einlochen mit nur einem Schlag ausgeben muss – was bei größeren Turnieren durchaus ins Geld gehen kann.
Vertrieb und Cross-Selling: Noch Potenzial
Als größte aktuelle Herausforderung nennt Tresko das Cross-Selling: "Wenn du die Lösung für mich hast, wie das mit dem Crossselling richtig gut geht, dann würde ich die direkt umsetzen." Obwohl die Zielgruppe der Golfer finanziell attraktiv ist, gelingt es bisher nur begrenzt, über die Golf-Versicherung hinaus weitere Produkte zu platzieren.
Bei der Vermarktung setzt Tresko auf einen Mix aus digitalen und analogen Kanälen: "Wir haben mittlere bis hohe fünfstellige Summen bei Facebook investiert", erklärt er. Gleichzeitig nutzt er Messen wie die Hanse Golf und plant weitere Messeauftritte. "Wir haben aktuell ein digitales Produkt, bewegen uns aber in einem analogen Markt", beschreibt er die besondere Herausforderung.
Zwischen Jurastudium und Versicherungsgeschäft
Interessant ist auch Treskos beruflicher Werdegang: Nach seinem Jurastudium entschied er sich bewusst gegen eine Anwaltskarriere. "Wir konnten uns damals gehaltlich nicht einigen", erklärt er. "Die Anwälte, bei denen ich mich beworben habe, die wollten mir für meine Zeit zu wenig Geld geben." Außerdem erkannte er: "Das Maklerbusiness ist grundsätzlich skalierbarer als ein Rechtsanwaltsjob."
Auf die Frage, ob er sein Unternehmen Golfassec für eine hohe Investition verkaufen würde, antwortet Tresko ohne Zögern: "Absolut. Ja."
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