Die Deutschen sind ein Volk von Planern und lieben es gut organisiert. Das hat eine neue repräsentative Umfrage der Initiative "Investmentfonds. Nur für alle." der Fondsgesellschaften ergeben. 75 Prozent der Bürger betrachten sich selbst als "organisiert und zielorientiert". Nur ein Fünftel stuft sich als eher "chaotischen Typen" ein. In punkto Alltagsfinanzen sind die Deutschen bemüht: 72 Prozent wissen immer genau über Einnahmen und Ausgaben Bescheid. Bei der Geldanlage suchen sie aber häufig Unterstützung.
Im Schulfach Finanzen würden sich 43 Prozent der Befragten die Note "befriedigend" geben, immerhin 34 Prozent ein "gut". Jeder Zehnte benotet sich mit "ausreichend", lediglich 5 Prozent bewerten sich selbst mit "sehr gut" - unter dem Strich ein Notenschnitt von 2,7. Die Mehrzahl geht mit Notizblock präpariert zum Berater: 52 Prozent durchdenken ein Beratungsgespräch im Vorfeld und schreiben sich Fragen und Zielsetzungen auf. Nur 13 Prozent würden einen solchen Termin einfach auf sich zukommen lassen, ergab die Umfrage, die herausfinden wollte, wie "geplant oder verplant" die Deutschen durchs Leben gehen. "Für Berater bedeutet das, dass sie heute in vielen Fällen einem vorbereiteten Kunden gegenübersitzen. Um ihn tatsächlich zu Entscheidungen und damit zur Vorsorge zu ermuntern, ist es wichtig, noch besser auf seine individuellen Bedürfnisse einzugehen und die Gewohnheiten des einzelnen im Alltag in das Umfeld Finanzen zu übersetzen. Das erleichtert den Zugang zum Thema Geldanlage", sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI Bundesverband Investment und Asset Management.
Nicht alle nehmen die Hilfe überhaupt in Anspruch: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten sagen, dass sie sich ganz allein mit konkreten Entscheidungen rund um die Geldanlage auseinandersetzen. Im Gegenzug lassen aber auch vier von zehn (39 Prozent) solche Entscheidungen lieber jemand anderen für sich erledigen. In vielen Alltagsdingen ist das Bedürfnis der Bundesbürger nach Planung größer: Zum Beispiel schreiben mehr als zwei Drittel (69 Prozent) regelmäßig einen Einkaufszettel, und 82 Prozent erkunden vor einem Umzug genau das Umfeld der neuen Bleibe.
Vor allem die Jüngeren unter 30 Jahren sind auf greifbare, für sie direkt nachvollziehbare Informationen angewiesen: In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen geben 41 Prozent an, die Hilfe von Beratern in Anspruch nehmen zu wollen - über alle Altersgruppen hinweg sind es nur 31 Prozent. Hier sind Berater also besonders gefragt. Mit 43 Prozent übertragen auch Beamte Finanzdinge überdurchschnittlich oft und gern jemand anderem. Selbstständigen fällt es dagegen besonders leicht, sich allein um ihre Finanzen zu kümmern und eigenständig Geldanlageentscheidungen zu treffen: 62 Prozent sagen, sie setzen sich damit allein auseinander.