Die Deutsche Postbank AG hat heute in Bonn drei Studententeams aus Bonn, Köln
und Regensburg mit dem Postbank Finance Award 2008 ausgezeichnet. Mit dem Preis
will die Bank Studenten aller Fachrichtungen ermutigen, sich mit aktuellen
Fragen der Finanzwirtschaft zu beschäftigen. Das Preisgeld fließt zu 80
Prozent in die Ausstattung der prämierten Hochschulen. Der mit 70.000 Euro
höchstdotierte deutsche Hochschulpreis wurde bereits zum fünften Mal
vergeben.
Insgesamt 48 Teams aus 40 Universitäten und Fachhochschulen aus
Deutschland und Österreich haben sich in den vergangenen acht Monaten der von
der Postbank vorgegebenen Aufgabe gestellt, die "Chancen und Risiken von
Hedge-Fonds" zu analysieren. Sie haben mit ihren Arbeiten auch zur
Versachlichung der kontrovers geführten Diskussion über Hedge-Fonds beigetragen.
"Das Engagement der Teilnehmer hat uns gezeigt, dass praxisnahe Finanzthemen so
begeistern können, dass man gerne bereit ist, viele Monate lang zusätzlich
zum Studium hart daran zu arbeiten", sagte Dr. Wolfgang Klein,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG und Schirmherr des Wettbewerbs
bei der Preisverleihung. "Die Studentinnen und Studenten haben bewiesen, dass
sie etwas bewegen wollen und dass auch wir von ihnen und von ihrer
Kreativität noch etwas lernen können".
Die Preisträger und ihre
Ideen
Den 1. Preis in Höhe von 40.000 Euro gewannen Daniel Bembennek, Leonie
Gerhards, Jasmin Gider, Timo Schilz und Moritz Weigand von der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Unterstützt wurde das Team vom
Lehrstuhl-Assistenten Dr. André Betzer. Unter dem Titel "Hedge-Fonds
Aktivismus in Deutschland" fragten die Studenten, nach welchen Kriterien
Hedge-Fonds in ein Unternehmen einsteigen, dessen Entwicklung sie aktiv
beeinflussen wollen (sog. "aktivistische" Hedgefonds) und ob
dieses Engagement tatsächlich die Rendite steigert. Sie kommen zum Ergebnis,
dass aktivistische Hedge-Fonds bevorzugt in Unternehmen einsteigen, in denen
Manager-Eigentümer-Konflikte bestehen und dass es ihnen gelingt, mit ihren
Aktionen Überrenditen zu erzielen. Die Jury begeisterte an diesem Beitrag,
dass die Studenten in Pionierarbeit einen umfassenden Datensatz erhoben haben
und dass ihre Arbeit originäre neue Einsichten zu den Wirkungen aktivistischer
Hedge-Fonds in Deutschland liefert.
Der 2. Platz, dotiert mit 20.000 Euro, ging an Christian Maschner, Andreas Metzen, Jonas Nahry und Erik Yankulin von der Universität zu Köln. Mit Unterstützung von Prof. Dr. Alexander Kempf untersuchten sie, ob sich das Rendite-Risiko-Profil eines Anleger-Portfolios durch das Hinzufügen von Hedge-Fonds verbessern lässt. Die Arbeit kommt für den Zeitraum 1998 bis 2007 zu dem empirisch untermauerten Ergebnis, dass die Beimischung von Hedge-Fonds das Rendite-Risiko-Profil signifikant verbessert hätte. Es wird außerdem illustriert, dass die Ergebnisse in Bullen- und Bärenmärkten relativ stabil sind.
Über den 3. Preis und 10.000 Euro konnten sich Johannes Gerer, Eva-Maria Ferstl, Christopher Priberny und Manuel Seitz von der Universität Regensburg freuen. Sie untersuchten gemeinsam mit Prof. Dr. Gregor Dorfleitner, in welchem Rahmen Hedge-Fonds-Zertifikate bei Privatanlegern das Risiko-Rendite-Verhältnis eines Anlage-Portfolios aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren verbessern können. Sie haben dazu ein eigenes Computer-Programm entwickelt.
Ausgewählt wurden die Preisträger von einer siebenköpfigen Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Den Vorsitz hatte Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Franke von der Universität Konstanz.
Der
Wettbewerb
Der Postbank Finance Award wird seit 2003 jährlich ausgeschrieben.
Ziel ist es, unter dem Motto "Zukunft verstehen - Zukunft gestalten" innovative
und wissenschaftlich fundierte Antworten auf aktuelle finanzwirtschaftliche
Fragen zu fördern. Durch den Award will die Postbank den teilnehmenden
Studierenden darüber hinaus Anregung und Hilfestellung für die weitere Studien-
und Karriereplanung bieten.
Weitere Informationen im Internet unter www.postbank.de/finance-award.