Die R+V kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurückblicken. Mit einem Konzernergebnis vor Steuern (IFRS) von 1,3 Milliarden Euro hat der Versicherer das bereits gute Vorjahresergebnis von knapp einer Milliarde Euro deutlich übertroffen. Maßgeblich dazu beigetragen hat das hervorragende Kapitalanlageergebnis von 5,9 Milliarden Euro, das gegenüber dem Vorjahr (3,5 Milliarden Euro) einen beachtlichen Sprung machte.
Die Beitragseinnahmen wuchsen um 5,4 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. Im Inland stieg das Erstversicherungsgeschäft um 2,8 Prozent auf 16 Milliarden Euro - wobei alle Sparten ihren Teil beitrugen:
- Schaden- und Unfallversicherung: +5,2% auf 7,5 Milliarden Euro
- Lebens- und Pensionsversicherung: +0,4% auf 7,6 Milliarden Euro
- Krankenversicherung: +4,7% auf fast eine Milliarde Euro
Stabile Finanzkraft und neue Herausforderungen
Die Risikotragfähigkeit des R+V Konzerns bleibt mit einer SCR-Quote von unverändert 168 Prozent auf hohem Niveau. Die HGB-Ergebnisse der Muttergesellschaft fielen mit 115 Millionen Euro vor Steuern niedriger aus als im Vorjahr (195 Millionen Euro), was hauptsächlich auf die Stärkung der Schwankungsrückstellung zurückzuführen ist.
Der Trend steigender Naturgefahrenschäden hält an. Das Schadenvolumen in der Elementarschadenversicherung stieg auf 442 Millionen Euro (Vorjahr: 391 Millionen Euro) - ein deutliches Zeichen für die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.
Auch die anhaltend hohe Inflation wirkt sich auf die Schadenkosten aus. Der gesamte Schadenaufwand in der Schaden-/Unfallversicherung erhöhte sich um 3,9 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dennoch verbesserte sich die Combined Ratio in der Kfz-Versicherung auf 103 Prozent (Vorjahr: 106,7 Prozent).
Ein echter Pluspunkt für die Kunden: Die Verwaltungskostenquoten bleiben weiterhin niedrig:
- Schaden/Unfall: 11,3 Prozent
- Leben/Pension: 1,5 Prozent
- Kranken: 2,1 Prozent
Schwungvoller Start ins Jahr 2025
Die ersten beiden Monate des laufenden Jahres bestätigen den positiven Trend. In der inländischen Erstversicherung verzeichnete die R+V ein beachtliches Plus von 9,0 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro:
- Schaden- und Unfallversicherung: +7,0%
- Krankenversicherung: +6,5%
- Lebensversicherung: +14,4%
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet R+V-Chef Norbert Rollinger ein Wachstum in allen Sparten mindestens auf Branchenniveau.
"NextLevel" - Die Zukunftsstrategie der R+V
Mit der neuen Strategie "NextLevel" will die R+V ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit für die kommenden fünf Jahre stärken. Der Fokus liegt auf Digitalisierung, Kundenorientierung und Prozessoptimierung - ohne die genossenschaftlichen Wurzeln und Werte aus den Augen zu verlieren.
Strukturell gibt es zwei wesentliche Neuerungen im Vorstand:
- Ressort "Operations und IT": Hier werden alle unternehmensweiten Operations-Einheiten und das IT-Ressort zusammengeführt, um Prozesse zu beschleunigen und Schnittstellen zu reduzieren. Automatisierung und KI sollen dabei helfen.
- Ressort "Finanzen und Risikomanagement": Übernimmt die zentrale Unternehmenssteuerung mit dem Ziel, Kapital und Ressourcen im gesamten Unternehmen maximal effizient einzusetzen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die intensivere Nutzung des Geschäftspotenzials in den Genossenschaftsbanken. Die ambitionierten Ziele bis 2030: Das Beitragsvolumen soll auf über 25 Milliarden Euro steigen und das Konzernergebnis stabil über 1,5 Milliarden Euro liegen.
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