- Die R+V Gruppe legte 2024 bei den Beiträgen über alle Sparten um 5,4 Prozent auf rund 21 Milliarden Euro zu.
- Im deutschen Erstversicherungsgeschäft lag das Beitragsvolumen mit 16 Milliarden Euro um 2,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.
- Für 2025 Fortsetzung des Wachstumskurses angepeilt.
- Forderung an neue Bundesregierung: Dringend nötige Reformen umsetzen.
Der genossenschaftliche Versicherer R+V hat das Jahr 2024 mit einem erfreulichen Beitragsplus abgeschlossen. „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und globaler Unsicherheiten ist es der R+V Gruppe gelungen, in allen Sparten weiter zu wachsen“, sagt der R+V-Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger.
Die Beitragseinnahmen der R+V Gruppe stiegen 2024 um 5,4 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. Auch im deutschen Erstversicherungsgeschäft legte die R+V Versicherung um 2,8 Prozent auf 16 Milliarden Euro zu. Erfolgsgarant hier sind weiterhin die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Genossenschaftsbanken. Die Aktive Rückversicherung setzte ihren Erfolgskurs fort und verzeichnete im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Umsatzzuwachs von 9,1 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Auch die italienische Tochter Assimoco steigerte ihren Umsatz um 30,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die erfolgreichen Vertriebspartnerschaften mit der genossenschaftlichen Bankengruppe Cassa Centrale Banca (CCB) und der größten italienischen Bankgenossenschaft ICCREA trugen dazu maßgeblich bei.
„Dringend nötige Reformen politisch umsetzen“
Für das Jahr 2025 rechnet die R+V erneut mit einem Wachstum in allen Sparten. Die Branche erwartet, dass gestiegene Einkommen, eine gesunkene Inflationsrate und das aktuelle Zinsumfeld langfristige Anlagen wieder attraktiver machen. „Das dürfte auch bei uns das Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung beflügeln“, ergänzt der R+V-Chef.
Dennoch bleiben die Herausforderungen auch im kommenden Jahr groß. Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten seien nicht geringer geworden, betont Rollinger. „Von der künftigen Bundesregierung wünschen wir uns darum dringend nötige Reformen.“ Dazu gehöre neben einem zwingend notwendigen Bürokratieabbau die weiterhin überfällige Reform der privaten Altersvorsorge. „Man kann es nicht oft genug betonen: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus, um Versorgungslücken zu schließen und die Menschen vor Altersarmut zu schützen. Nur die Versicherungswirtschaft bietet hier lebenslange Rentenleistungen und sorgt damit für finanzielle Sicherheit im Alter.“ Ebenso wichtig sei die Umsetzung eines von der Versicherungswirtschaft geforderten Gesamtkonzepts, um den Folgen des Klimawandels besser begegnen zu können. Das Ziel: ein für die Menschen flächendeckender und versicherbarer Schutz gegen Elementargefahren.
Fondsgeschäft legt am stärksten zu
In der Lebens- und Pensionsversicherung lagen die Beitragseinnahmen im Jahr 2024 mit 7,6 Milliarden Euro um 0,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die laufenden Beiträge erhöhten sich auf 4,7 Milliarden Euro. Auch das Einmalbeitragsgeschäft lag nach einem rückläufigen Vorjahr mit 2,8 Milliarden Euro wieder im Plus.
Der gesamte Neubeitrag in der Lebens- und Pensionsversicherung erreichte mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent mehr als 4 Milliarden Euro. Im Vorjahr verzeichnete die R+V hier noch einen deutlichen Rückgang. Besonders gefragt waren in der privaten Altersvorsorge fondsgebundene Produkte. Die Beitragseinnahmen im Neugeschäft steigerten sich hier um fast 60 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Neuen Garantien erlebten dagegen einen Rückgang von rund 20 Prozent. Der Neubeitrag betrug 887 Millionen Euro. In der betrieblichen Altersvorsorge sank der Umsatz um 12,9 Prozent auf einen gesamten Neubeitrag von rund 1,4 Milliarden Euro.
Gesundheitsversicherung setzt Wachstumskurs fort
Die R+V Krankenversicherung setzte im vergangenen Geschäftsjahr ihren ungebrochenen Wachstumskurs fort. Die Beitragseinnahmen stiegen um 4,7 Prozent auf 949 Millionen Euro. Die Anzahl der versicherten Personen erhöhte sich um 6,5 Prozent auf 1,8 Millionen. Sowohl bei den Vollversicherten (+2,6 Prozent auf rund 72.500) als auch bei den Zusatzversicherten (+6,7 Prozent auf 1,7 Millionen) konnte die R+V zulegen.
Schaden- /Unfallversicherung wächst stabil in allen Sparten
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erzielte die R+V im Geschäftsjahr 2024 ein Beitragsplus von 5,2 Prozent und kam damit insgesamt auf ein Beitragsvolumen von 7,5 Milliarden Euro. Alle Sparten trugen dazu bei. Im Privatkundengeschäft legte die R+V um 7,2 Prozent zu. Hervorzuheben ist hier die Wohngebäudeversicherung, die um 8,8 Prozent auf 704 Millionen Euro wuchs. 71 Prozent der R+V-Versicherten in der Wohngebäudeversicherung haben bereits einen Schutz gegen Unwetterschäden eingeschlossen. Der branchenweite Durchschnitt liegt bei 54 Prozent. Das Firmenkundengeschäft wies ein Plus von 6,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro auf. In der Kfz-Versicherung kletterten die Beitragseinnahmen des drittgrößten Kfz-Versicherers um 3,6 Prozent auf fast 3 Milliarden Euro auch dank der strategischen Kooperation mit den Straßenverkehrsgenossenschaften. In der Kreditversicherung hat sich der Beitragsanstieg gegenüber dem Vorjahr deutlich abgeschwächt. Die Sparte wuchs um 2,8 Prozent auf 718 Millionen Euro. Auf der anderen Seite nahmen die Insolvenzrisiken stark zu.
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